1. "Der Schützenverein ist ein Stück gelebte Dorfgemeinschaft"

    Schützenverein feiert sein 75-jähriges Bestehen mit einem Kommers / Zahlreiche Ehrungen

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LÜDERSFELD. Eine stattliche Anzahl geladener Gäste konnte Hans-Wilhelm Hitzemann, Vorsitzender des Schützenvereins Lüdersfeld von 1932, zum Kommers anlässlich des 75-jährigen Vereinsjubiläums im Saal des Kultur- und Sportzentrums begrüßen. Auch Landrat Heinz - Gerhard Schöttelndreier war der Einladung gefolgt.

    In seinen Ausführungen zur Geschichte des Vereins erinnerte Hans - Wilhelm Hitzemann an die Gründung vor einem Dreiviertel Jahrhundert. Über Aufzeichnungen aus diesen Jahren verfügt der Verein nicht, ein Foto aus dem Jahr 1934 zeigt zehn Schützen auf dem Schießstand, die Männer akkurat in Reih und Glied aufgestellt. Der erste Schützenkönig hieß Heinrich Meier. Die Königskette befindet sich noch heute im Besitz des Vereins.

    Die Geschichte der Schützen ist eng verknüpft mit dem örtlichen Turn- und Sportverein (TuS). Statt den Schützenverein nach dem Krieg neu zu gründen, wurde dem Sportverein 1954 eine Schützensparte angegliedert. Der Schützenverein lebte in den Reihen des Sportvereins weiter, bevor er sich 1970 mit einem Versammlungsbeschluss, den 11 Schützen unterschrieben, erneut auf eigene Füße stellte. 2007 beschloss die Mehrheit der Jahreshauptversammlung des Schützenvereins Verhandlungen mit dem TuS - Vorstand aufzunehmen, um möglicherweise noch einmal unter das Dach des Sportvereins zu schlüpfen. Aber das Thema wurde bald wieder zu den Akten gelegt.

    Sechs Männer standen seit der Neugründung an der Spitze des Vereins. Geradezu legendär ist mittlerweile die 18-jährige Vorstandsarbeit von Heiner Witte, der den Verein bis 2000 mit ruhiger Hand führte, sich im Ansteuern der Ziele aber hartnäckig zeigte. Seit wenigen Monaten steht Hans-Wilhelm Hitzemann dem Verein vor, der in seiner Geschichte große sportliche Erfolge aufzuweisen hat. Hitzemann nannte hier, stellvertretend für viele andere, Gerd Stohmeier, Hans-Georg Schicker, Hans-Heinrich Schirmer und Heinz Bergmeier. Bei den Schützendamen machten insbesondere Elke Bergmeier sowie Renate und Nadine Vogt von sich reden. Ulrich Hermann errang nicht nur eine Fülle von Titeln und Pokalen, sondern ist seit nahezu einem Vierteljahrhundert äußerst erfolgreich in der Jugendarbeit des Vereins tätig. Allerdings muss der Verein hier, wie andere Vereine ebenfalls, inzwischen feststellen, dass in diesem Bereich erhebliche Anstrengungen unternommen werden müssen, um junge Leute an den Schießsport zu binden.

    Die sportlichen Erfolge, aber auch das gesellige Vereinsleben, zu dem seit 1934 ein Schützenfest gehört, sind seit Jahrzehnten eng verbunden mit dem Schützenhaus. 1970 weihten die Grünröcke ihren mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde errichteten Kleinkaliber-Schießstand ein. Schützenhaus und Schießstand wurden im Laufe der Jahre wieder und wieder umgebaut. 1987 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen, die dem Verein unter eigenem Dach einen kombinierten Luftgewehr- und Kleinkaliberbetrieb ermöglichen.

    Die 75-jährige Geschichte zeigt nach den Worten Hitzemanns die stetige Weiterentwicklung des Vereins. Diese, so Hitzemann, war all die Jahre getragen vom Einsatzwillen und der Leistungsbereitschaft einer relativ kleinen Anzahl von Menschen.

    Ein Gedanke, den Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier aufgriff. Für ihn "strotzt der Verein von Aktivitäten". Schießsport im Verein sei heute einerseits Hochleistungssport, andererseits pflegten Schützenvereine aber auch das Brauchtum und unterstützten die Dorfgemeinschaft: Schöttelndreier wörtlich: "Der Schützenverein ist ein Stück gelebte Dorfgemeinschaft". Bürgermeister Heinz Windheim versprach in seinem Grußwort, sich weiter für die Förderung der örtlichen Vereine einsetzen zu wollen. "Andere Kommunen kaufen Bürgerbusse, die nicht benutzt werden", so der Bürgermeister, "wir werden weiterhin unsere Vereine unterstützen."

    Kerstin und Martin Parno gehören dem Verein seit 15 Jahren an. Sie wurden dafür mit der Silbernen Ehrennadel des Niedersächsischen Sportschützenverbandes ausgezeichnet. Heiner Witte, Thomas Hermann und Jens Hirschhausen traten den Verein vor 25 Jahren bei. Christa Schmöe vom Kreisverband zeichnete die drei mit der Ehrennadel in Silber des Deutschen Schützenbundes aus. Jubiläumsmedaillen in Gold gab es für den Verein sowohl vom Kreisverband als auch vom Landesverband. Abends feierten die Grünröcke und ihre Gäste den Jubiläumsball. Die Musik dazu lieferte die Band Cippo Moons. Foto: privat

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an