1. Mit zwei Übungsgeräten ist die Lauenauer DLRG bei "Erste Hilfe"-Kursen der Zeit voraus

    Automatisierte Erst-Defibrillatoren helfen bei Herzstillstand / Ausbilder leiten bis zu 20 Kurse / Nachfrage ist weiterhin groß

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LAUENAU (al). Die Ortsgruppe Lauenau der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) ergänzt ihr ständiges "Erste Hilfe"-Angebot. Sie schult künftig den Umgang mit sogenannten "Automatisierten Erst-Defibrillatoren" (AED). Noch sind die Geräte in Bereichen mit hohem Publikumaufkommen selten anzutreffen. Doch das ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Die Einweisung dürfte ebenfalls bald Allgemeingut werden: "Spätestens in zwei Jahren wird der AED Bestandteli in jedem ‚Erste Hilfe’-Kurs sein", rechnet der stellvertretende Vorsitzende Michael Stryj.

    Mit einem neuen Phantom und zwei AED können die Ausbilder Andrea Kuhl und Michael Stryj künftig noch besser in "Erste Hilfe"-Kursen den praktischen Teil ergänzen.

    Mit diesem Symbol wird auf Automatisierte Erst-Defibrillatoren in öffentlichen Einrichtungen hingewiesen.

    Auch das Hinweissymbol ist vielfach noch unbekannt: Auf grünem Grund ist ein Herz mit einem stilisierten Blitz zu sehen. Darum geht es letztlich auch bei den Geräten: Im Fall eines Herzstillstands geben Elektroschocks wichtige Impulse, um das lebenswichtige Organ wieder zum Schlagen anzuregen. Bislang durften diese Defibrillatoren nur von Medizinern angewandt werden. Aber inzwischen sind Geräte entwickelt worden, die durch Ansagen Ersthelfer in der Anwendung führen und die aufgrund ständig gemessener körperlicher Werte Stromimpulse in genau benötigter Dosierung abgeben. Deshalb könnten die Geräte künftig von jedermann bedient werden. Diese AED sind bereits inzwischen zum Beispiel auf Flughäfen und in großen Bahnhöfen zu finden; Kommunen gehen allmählich dazu über, sie in öffentlichen Gebäuden zu installieren. Bielefelder Linienbusse sind ebenfalls damit ausgerüstet. So ist die hiesige DLRG eigentlich ihrer Zeit weit voraus.

    Als sie jetzt ein neues Phantom für das Training zur Herz-Lungen-Wiederbelebung brauchte, erfolgte die Anschaffung zweier AED-Übungsgeräte gleich mit. Ein glücklicher Umstand kam dabei zu Hilfe: Neben zwei Gönnern aus den eigenen Reihen gab es eine großzügige Spende des Lauenauers Herbert Kuhnt. Den fehlenden Rest für den Gesamtaufwand von rund 2400 Euro steuerte die Vereinskasse bei. Denn das Übungsphantom kostete 1600 Euro; die beiden AED jeweils 400 Euro.

    Und das ist noch preiswert: Denn eigentlich hätten die Rettungsschwimmer lieber einen echten Einsatzapparat erworben. "Er wäre mit rund 2000 Euro und ständiger teurer Wartung noch kostspieliger geworden", räumte Stryj ein. So sind die DLRG’ler schon froh, mit zwei verschiedenen Fabrikaten zumindest einen kleinen Teil der Gerätevielfalt demonstrieren zu können.

    Bis zu 20 Kurse und Trainings leiten die momentan vier Ausbilder. Stryj und Andrea Kuhl sowie künftig Friederike Bock und Daniel Kahle schulen Fahranfänger, Betriebshelfer und Leute, die früher erworbene Kenntnisse einmal auffrischen wollen. Zwei weitere Personen durchlaufen zurzeit selbst eine Ausbildung, um das Quartett bald unterstützen zu können. Denn die Nachfrage ist groß. Neben "Erste Hilfe" wird Freiwilligen künftig ein weiterer Abend speziell für das Training mit den AED angeboten. Das kostet dann einen kleinen Obolus extra.

    Vorsitzender Jörg Jennerjahn lässt keinen Zweifel daran, dass die DLRG mit ihrer Entscheidung auf dem richtigen Weg ist: "Die Investition war es uns wert", betont er. So ein wenig ist auch Eigennutz dabei. Denn die Einnahmen aus den Kursen fließen nicht etwa in die Taschen der Ausbilder. Diese erhalten nur eine kleine Aufwandsentschädigung. Der größte Teil des Gelds ist für die Beschaffung neuer Geräte bestimmt und für die Schwimmausbildung junger DLRG-Mitglieder: Sie sind schon seit geraumer Zeit von den Eintrittsgeldern im Nenndorfer Hallenbad befreit. Das zahlt die Ortsgruppe aus der eigenen Kasse.

    Der nächste "Erste Hilfe"-Kurs beginnt schon am Dienstag, 6. November, um 19 Uhr im Besprechungsraum der Lauenauer Feuerwehr.

    Ein weiterer Abend ist ausschließlich für die Schulung an den AED vorgesehen. Der reine Kurs kostet 25 Euro; für die Ergänzung werden fünf Euro erbeten. Anmeldungen nimmt Michael Stryj unter der Rufnummer (05043) 2841 entgegen. Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an