1. Staunen über die "Alte Schule"

    Denkmal-Fachleute treffen sich in Schaumburg zu Tagung und Exkursion

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    LANDKREIS SCHAUMBURG (al). Denkmalschützer aus dem Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Hannover sind ins Staunen gekommen. Bei einer Fachtagung der Mitarbeiter von Städten und Landkreisen lernten sie das Soldorfer Projekt "Alte Schule" kennen.

    Dass hier ein Gebäude dank ehrenamtlichen Einsatzes und viel Engagements von Fachfirmen saniert werden konnte und sich heute selbst trägt, verblüffte. Zudem wurde aufmerksam registriert, dass die Schaumburger Interessengemeinschaft Bauernhaus (IGB) hier in regelmäßigen wöchentlichen Sprechstunden interessierte Bauherren berät.

    Nicht nur das Innenleben der sanierten "Alten Schule" in Soldorf interessiert: Mit Blick auf die Wetterseite des Gebäudes erläutert Manfred Röver (re.) den Tagungsteilnehmern auch Problemlösungen.

    Am Morgen hatten sich die Teilnehmer auf Einladung von Franziska Böger aus der Kreisverwaltung in Stadthagen getroffen. Kernthema waren zunächst Farbanstriche an historischen Gebäuden. Hierzu referierten der Kunstmaler und Leinöl-Experte Theodor Vollmer, die Berufsschullehrerin Martina Flebbe und Bauingenieur Manfred Röver.

    Der Praxisteil des Tages begann in Soldorf. Dort stellte Röver den sanierten Dorfmittelpunkt vor. Die Denkmalschützer waren sichtlich erstaunt über das erfolgreiche Zusammenwirken von IGB und dem Soldorfer Verein "Dorfgemeinschaft".

    Röver erläuterte die heutige Nutzung für örtliche Zusammenkünfte, als Büro der IGB und als Ausstellungsfläche von 15 Fachfirmen, die gemeinsam die Gebäudekosten tragen. Als eines der wichtigsten Projekte der IGB nannte er neben der "Tauschbörse" für historisches Baumaterial die wiederholt erfolgreiche Vermittlung von Schaumburger Gebäuden, die als "Sorgenkinder der Denkmalpflege" neue Käufer oder Nutzer suchten. Von den ursprünglich rund 30 aufgelisteten Objekten befinden sich heute bereits ein Drittel in neuen Händen: "Diese Häuser konnten vor dem Abriss bewahrt werden."

    Weiteren praktischen Anschauungsunterricht erlebten die Teilnehmer der Tagung am örtlichen Hof Wilkening, dessen Fassade soeben erst eine neue "Schaumburger Mütze" erhielt, sowie an Rövers eigenem Wohnhaus, vor dem Probleme wetterbeanspruchter Fachwerkflächen diskutiert wurden.

    In Feggendorf galt das Interesse dem unterschiedlichen Sanierungszustand zweier Brinksitzerhäuser, die auch kürzlich im Mittelpunkt des Interesses beim "Tag des offenen Denkmals" standen. Vor allem die in einer Lehmwand eingebaute Wandheizung weckte besondere Aufmerksamkeit.

    Foto: al

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