LAUENAU/APELERN (al). Die Schrecksekunde dauerte nur einen Moment: "Kein Vorhang", konstatierten die Mitglieder der Apelerner Laienspielgruppe, als sie vor wenigen Tagen zum ersten Mal mit ihren Requisiten im Lauenauer "Sägewerk" eintrafen. Die erst kürzlich einweihte Veranstaltungshalle des Fleckens ist Aufführungsort für ihr neues Stück "Lediglich ledig". Die Mimen fackelten nicht lange: Schon hängt ein großes schwarzes Tuch. Und nicht nur das: Sorgfältig haben sie die Fenster mit weißem Papier verklebt; eine große Folie versperrt den Blick von Passanten auf die Bühne: Die heitere Komödie soll für das Publikum bis zum ersten Akt schon eion wenig spannend bleiben.
Am Freitag ist Premiere: Apelerns Laienspieler proben schon eifrig an der heiteren Komödie "Lediglich ledig".
Vorsitzender Hermann Doebel freut sich besonders darüber, dass bereits 60 Kartenbestellungen für die Premiere an diesem Freitag, 2. November, eingegangen sind. Sogar die Autorin hat sich angemeldet. Doebel musste Ute Tretter-Schicker bei einer telefonischen Kontaktaufnahme gar nicht einmal überreden: "Ich komme", habe sie dem verdutzten Apelerner sofort zugesagt. Dafür wolle sie eine nach eigenen Angaben 600 Kilometer lange Anreise von Süddeutschland nach Lauenau gern in Kauf nehmen.
Nicht nur deshalb fühlen sich die Apelerner in dieser Saison zu besonderen Leistungen herausgefordert. Auch das neue Ambiente steigert die Aufregung: Schließlich erlebt die "Sägewerk"-Bühne nun als Theaterkulisse ebenfalls eine Premiere. Überhaupt steht die neue Saison im 24. Vereinsjahr offenbar unter einem guten Stern: "Wir hatten keine Probleme, alle Rollen zu besetzen", verriet der Vorsitzende. Die sieben Mimen, die diesmal benötigt wurden, fanden sich schnell unter dem etwa ein Dutzend Personen zählenden Ensemble. Das war in früheren Jahren nicht immer so. Und beim letzten Stück, das erst vor einigen Monaten in der Mehrzweckhalle der Lauenauer Albert-Schweitzer-Schule zu sehen war, fiel sogar kurzfristig ein Akteur wegen Krankheit aus. Der überaus mutige Ersatzmann konnte es nicht mehr schaffen, seine Rolle auswendig zu lernen: Mit dem Textbuch in der Hand erspielte er sich jedoch die Sympathien des Publikums (SW berichteten).
Die Premiere des Dreiakters beginnt am Freitag um 20 Uhr. In der Pause bieten die Laienspieler Getränke und einige kleine Speisen an. Weitere Termine folgen am Sonnabend und Sonntag, 3. und 4. sowie 10. und 11. November, am Freitag, 16. November, und am Sonntag, 18. November. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Nur am Sonntag fängt das Theatervergnügen stets um 18 Uhr an. Karten sind zum Preis von sechs Euro an der Abendkasse erhältlich. Reservierungen nimmt Inge Kaufmann unter der Rufnummer (05043) 3132 entgegen. Foto: al