RINTELN (ste). In der Rintelner Sparkasse eröffneten Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz und Sparkassendirektor Günther Klußmeyer die ersten Rintelner Apfeltage und begrüßten dazu auch den anerkannten Pomologen Hans-Joachim Bannier, der in der Sortenausstellung rund 200 verschiedene Apfelsorten aus alter und neuer Zeit mit Informationszetteln zur Schau stellte. Die ganze Sparkasse duftete nach einer Apfelwiese und der Besucherstrom riss nicht ab.
Die Sparkasse hat den Trend der Zeit erkannt und setzte bereits vor Wochen mit einem Apfelbaum-Hochstamm auf "reiche Ernte".
Rund 200 verschiedene Apfelsorten präsentiert Hans-Joachim Bannier in der Sparkasse.
Mit wachen Augen schaut der Uhu in die Runde und fasziniert dabei besonders die Kinder.
Auszubildende von Wesergold pressen frischen Apfelsaft zum Verkosten.
Für Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz war das erste Rintelner Apfelfest ein weiterer Baustein im attraktiven Veranstaltungskalender der Stadt und mit dem angegliederten Bauernmarkt hatten die Organisatoren, vorneweg der bekennende Apfelliebhaber Jürgen Pleitner, einen starken Sympathieträger an das Apfelfest gekoppelt.
Rinteln, so Buchholz, wirke aktiv mit seinem Generationenpark beim Erhalt alter Apfelsorten mit. Am 2. Samstag im November ist dort wieder Pflanztag. Mit dem Luther-Satz "Wenn ich wüsste, dass die Welt morgen unterginge, pflanzte ich heute noch einen Apfelbaum" eröffnete Buchholz zwei tolle Apfeltage, die reichlich Besucher in die Stadt holten.
Einen Einblick in das "Lebende Museum deutscher Apfelsorten" gab dann Pomologe Hans-Joachim Bannier aus Bielefeld. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es hierzulande noch rund 1.000 Apfelsorten; geblieben sind in den Supermarktregalen knapp zehn. Einzig der Boskop ist noch eine der halbwegs "alten Sorten", der als Koch- und Backapfel geblieben ist. Heute ist man Braeburn oder auch Rubinette, ein Apfel, dessen Baum ohne intensiven Pflanzenschutz gar nicht auskommt.
Vielfach, so Bannier, seien heute die Apfelbäume auf Streuobstwiesen oder am Straßenrand älter als das noch erhaltene Wissen über sie. Bannier selbst steuert dem entgegen und hat einen elitären Kreis von Pomologen um sich versammelt, die sich für die Sortenvielfalt einsetzen.
In Rinteln sorgten die lokalen Apfelversorger aus dem Umland für reichlich Kostproben des köstlichen Obst, das derzeit eine Rennaissance erlebt.
Als ein echter "Hit" entpuppte sich die Idee der Landfrauen, Apfelringe in Pfannkuchenteig mit Salbei anzurichten. Die gingen ebenso zügig weg wie die Lippischen Pickert oder auch die Puffer mit Apfelmus.
Äpfel in ihrer flüssigen Schönheit präsentierte die Firma Wesergold mit einer Verkostung frischgepressten Apfelsaftes von den Azubis der Firma. Feuriger zeigte sich die Firma "Schwarze & Schlichte" mit alkoholosierten Kreationen aus Obst und zum Reinbeißen waren die Variationen der verschiedenen Apfelkuchen aus dem Holzbackofen der Ackerbürger. Von den Naturschutzbünden Rinteln und Extertal sowie vom Gartenbauverein gab es nützliche Infos. Foto: ste