1. Eine ordentliche Portion Spunk

    Spaßfest zum Weltkindertag im Landsbergschen Hof steht im Zeichen Astrid Lindgrens

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    STADTHAGEN (ih). Ronja Räubertochter und Pippi Langstrumpf standen am vergangenen Donnerstag in einer langen Schlange und unterhielten sich. Michel aus Lönneberga flitzte, ohne Suppenschüssel auf dem Kopf, an den beiden Damen vorbei. Ab und zu brachte Alfred Bonbons. Schließlich galt es, einige Minuten zu überbrücken. Der treue Schimmel "Kleiner Onkel" drehte geduldig beim Weltkindertag im Landsbergschen Hof seine Runden, so dass alle Kinder einmal hoch zu Ross die kleine bunte Welt begutachten konnten.

    Da bastelten flinke Finger aus Kronkorken, Nägeln und Holz Instrumente und verkleideten sich brave Schuljungen als wilde Piraten. Aus einem Zelt drangen laute Gesänge, aus einer anderen Ecke duftete es verlockend.

    Der Arbeitskreis Weltkindertag des Stadthäger Präventionsrates Wir+ hatte den Landsbergschen Hof in eine Oase für Kinder verwandelt. So konnten die Kinder einen großen Thron besteigen und für einen Moment bestimmen. Nora beispielsweise wusste nicht genau, wie das mit dem Regieren so funktioniert. Doch dem Vorschlag, alle Menschen sollten kurz mal glücklich sein, stimmte sie zu. Beim Seifenblasen machen wusste Jonas genau wie es geht: ganz vorsichtig pustete er eine große schillernde Blase, die aufstieg und dann mit vielen kleinen Spritzern zerplatzte.

    Die LandFrauen Stadthagen und Vertreterinnen des Jugendamtes sorgten für Kinderbuch-Köstlichkeiten. Die Zimtschnecken schmeckten hervorragend. Vier Kilo Mehl, vier Liter Milch, 30 Eier und viel Zucker hatten die Langstrumpf-Fans von der Fachstelle für Tageseinrichtungen des Jugendamtes zusammen gerührt. "Und eine ordentliche Portion Spunk haben wir da rein gemischt", erklärte Ursula Büthe-Langstrumpf. Daraus wurden unzählige Herzwaffeln, die es wahlweise mit Gummibärchen oder Puderzucker gab. Zum Abschluss des Nachmittags zogen die Kinder in einem großen "Krachmacherumzug" von der Bücherei zum Marktplatz. Dort gab es vom Bürgermeister für jedes Kind Zuckerstangen.

    Doch es gab bei näherem Hingucken auch ernste Aspekte zu entdecken. Denn Kindern wird, trotz aller Fortschritte, zu oft Gewalt angetan. Ob körperlich oder seelisch, Kinder sind Erwachsenen einfach unterlegen und bedürfen daher besonderen Schutz. Jeder, der sich gegen Gewalt aussprechen wollte, konnte ein "Stein-zeichen" setzen. Mit Namen versehen sammelte die alte Polizei alle Zeichen in einer großen Box, in der am Ende des Tages viele Steine gewandert waren.

    Heike Klenke freute sich bereits am Nachmittag zwischen schaukelnden Kindern und fröhlichen Eltern über die gute Resonanz. Allen, die an diesem außergewöhnlichen und schönen Nachmittag mitgewirkt haben, muss gedankt werden. Es bleibt zu hoffen, dass sie auch im nächsten Jahr wieder viele Ideen haben, einen Weltkindertag in Stadthagen auszurichten. Foto: ih

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