STADTHAGEN (bb). Die Integrierte Gesamtschule Schaumburg (IGS) darf sich als erste Schule in Schaumburg offiziell "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" nennen. Während einer Feierstunde übergab Klaus Strempel als Vertreter der Landeskoordinationsstelle dieses internationalen Projektes das entsprechende Zertifikat. Außerdem sorgte die A-cappella-Band "Maybebop", Pate der Initiative, mit ihrem Auftritt für begeisterte Stimmung im vollbesetzten Forum.
IGS-Direktorin Carola Pliska stellte in ihrer Begrüßungsrede klar: "Dieses Zertifikat ist eine Auszeichnung und es ist gleichzeitig eine Verpflichtung für die Zukunft." Es sei den Schülern zu verdanken, dass die IGS das Gütesiegel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" erhalten habe. Die Idee zur Teilnahme an dem Projekt sei aus ihren Reihen gekommen. Nach dem Startschuss im Jahr 2005 hätten die Jugendlichen dann zwei Jahre lang nicht locker gelassen und so dafür gesorgt, dass heute alle Voraussetzungen für die Auszeichnung erfüllt sind.
Mehr als 70 Prozent aller Angehörigen der Schule hatten sich per Unterschrift dazu verpflichtet, sich aktiv gegen jegliche Form von Gewalt und Diskriminierung an der IGS einzusetzen und diesen Tendenzen auch mit langfristig wirkenden Projekten und Initiativen entgegenzutreten. Die Erfüllung einer wichtigen Bedingung für die Aktion zog sich etwas länger hin. Bei der Suche nach einem prominenten Paten handelten sich die Schüler viele Absagen ein. Letztlich zahlte sich die Beharrlichkeit aus, als die A-cappella-Band "Maybebop" aus Hannover ihre Unterstützung zusagte. Damit erfüllte die IGS alle Voraussetzungen, um als erste Schule in Schaumburg das Zertifikat als "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" zu erhalten.
Klaus Strempel übergab während der Feierstunde als Vertreter der Landeskoordinationsstelle für diese Initiative die entsprechende Urkunde und ein Schild mit dem Logo. Er erklärte, dass die IGS damit zu einem Teil eines Netzwerks von rund 650 Schulen aus ganz Europa geworden sei, die sich im Rahmen von "Schule mit Courage" für die Menschenrechte einsetzen. Die Schüler der "Aktionsgruppe Courage" der IGS, die sich besonders für die Weiterentwicklung des Projektes stark machen werden, zählten einige Zukunftspläne auf. So seien Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Paritätischen Gesellschaft Behindertenhilfe denkbar, mit Straßentheaterauftritten oder Filmabenden könnten die Menschen zum Nachdenken über Probleme wie Diskriminierung angestoßen werden. Wichtig sei, dass die ganze Schule ihre Ideen einbringe.
Bürgermeister Bernd Hellmann lobte die Schüler dafür, dass sie mit der Aktion ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus setzen würden. Auch die Bürger Stadthagens würden in einer multikulturellen Gesellschaft leben.
Es sei wichtig, dieses anzuerkennen und die daraus erwachsenden Bereicherungen wahrzunehmen sowie andererseits die entstehenden Konflikte zu bewältigen. Die Mitglieder der Band "Maybebop" werden die Schüler in ihrem Engagement dauerhaft als Paten unterstützen. Für ihre Auftritte im Rahmen der Feierstunde ernteten sie von den rund 800 Jugendlichen im Forum begeisterten Applaus. Foto: bb