1. Steine erzählen eine Geschichte

    Mineralienbörse in Lauenau bei gutem Wetter und mit weniger Beteiligung

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LAUENAU (al). Zum 13. Mal haben Ute und Christoph Brenneisen Gleichgesinnte in den Hof des alten Lauenauer Amtsschlosses eingeladen. Ihre Mineralien- und Fossilienbörse hat einen guten Klang. Hier kommen Experten zusammen; und hier wollen Interessierte die eigene Sammlung um verschiedene Stücke ergänzen. Endlich schien auch die Sonne wieder auf Tische und Stände. Aber es war weniger los als sonst: Krankheits- und Todesfälle haben offenbar Lücken gerissen.

    Enttäuscht wurde trotzdem niemand. Das lag einerseits an der Vielfalt der Waren. Singh, der aus Indien stammt und schon lange in Hamburg zu Hause ist, überraschte mit langen Perlensträngen. Wenigstens 50 oder vielleicht auch hundert kleine Aquamarine reihten sich auf einem Bindfaden, als würden sie nur darauf warten, bald zu einer hübschen Kette verarbeitet zu werden.

    Auch Ute Brenneisen konnte mit dekorativem Glanz aufwarten: Der Jaspis, der sich unter den Weserkiesen aufsammeln lässt, würde sich bestimmt auch als Schmuck eignen. Den nötigen Schliff hat übrigens schon der Fluss besorgt, so dass Brenneisen nur noch nacharbeiten und den Stein polieren muss.

    Ein "Schaumburger Diamant" wäre für eine solche Prozedur viel zu schade. Der seltene Fund aus hiesigen Mittelgebirgen lässt regelmäßig Sammlerherzen höher schlagen. So einen würde wohl auch Maximilian Büthe gern besitzen. Der Zehnjährige sammelt dank des mütterlichen Vorbilds schon geraume Zeit Mineralien aller Art. Nun ist er an den Stand von Ulrich Vetter getreten. Dieser bietet seine Dienste an: Er kann Steine klassifizieren. Dann guckt er nach Farbe, und Härte, nach Kristallformen und Spaltbarkeit und knipst schließlich die ultraviolette Lampe an. Der früher auch beruflich entsprechend tätige Mineraloge aber tippt sich auch an den Kopf: "Ich habe schon genug Steine in meiner Hand gehabt", sagt er, "da speichert sich Vieles im Laufe der Zeit".

    Am Ende aber ist es nicht nur die Fachsimpelei, die Aussteller und Besucher zur Mineralienbörse lockt. Das Begleitprogramm gehört dazu. Stets gibt es eine Burgführung, bei der die Eigentümer über Geschichte, baulichen Zustand und den hohen Aufwand für den Erhalt ihres Anwesens berichten.

    Und am Abend brennt stets ein Lagerfeuer, an dem es sich so herrlich erzählen und singen lässt. Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an