Lügde (lp). Alles andere als gute Laune verbreitete das Wetter bei den Lippertagen in Lügde. Nass und kühl waren die Rahmenbedingungen – humorvoll, heiter und vielseitig das Programm. So ließen sich dann auch viele Lipper nicht von einem Besuch der beiden Festtage abhalten. Trotz der gelegentlichen und teilweise sehr ergiebigen Regenschauer zog es viele Besucher in den Emmerauenpark und so herrschte buntes Treiben auf dem Gelände. Die Stimmung ließ man sich jedenfalls vom Wetter nicht verhageln. Salsa- und Samba-Musik brachte am Samstagnachmittag die Menge vor dem Rathaus in Bewegung – es gab kaum einen, der bei dieser Musik still stehen bleiben konnte. Auch die vielfältigen Angebote für Kinder wurden sehr gut angenommen und auf der Emmer nutzten viele die Möglichkeit, einmal Kanu zu fahren. "Es war brechend voll hier, wir hatten trotz des Wetters eine unglaublich gute Resonanz und viele strahlende Gesichter", erzählte ein Mitarbeiter von "Interakteam", die das Kanufahren auf der Emmer anboten. Das Angebot war für die Besucher kostenlos – da ließ gerade der Lipper alle Bedenken fallen und wagte sich aufs Wasser. Damit auch Kinder das Angebot wahrnehmen konnten, musste in jedem Kanu mindestens ein Erwachsener sitzen. Die Mitarbeiter von Interakteam, viele davon ausgebildete Erlebnispädagogen, waren zu jedem Zeitpunkt auf dem Wasser mit dabei, nicht zuletzt auch, um den Besuchern Tipps und Tricks im Umgang mit den Booten zu verraten. Denn gerade das Lenken der Kanus war für viele Abenteuerlustige hier zunächst eine kleine Herausforderung.
Die gute Stimmung hielt sich aufrecht. Guildo Horn heizte der Menge gut ein und sorgte nochmal für richtig gute Laune. Da musste auch Heinz Reker, Bürgermeister von Lügde, bei der offiziellen Eröffnung gestehen: "Ich war sehr überrascht, aber das war voll mein Ding. Es war toll, wie Guildo Horn die Menge trotz des Wetters mitgerissen hat." Als "Top-Act" hätte Reker sich Pink Floyd nach Lügde gewünscht. "Wir hatten sie sogar schon angeschrieben. Sie sagten, klar würden sie kommen, die Gage für den Auftritt betrug aber eine Million", scherzte Günter Weigel, Leiter des Bürger- und Unternehmerservice in Lippe, bei der offiziellen Eröffnung. Vergessen wurde die Idee aber nicht völlig: Auf der Bühne erhielt Reker ein Shirt mit der Aufschrift "Reker, The Wall", anschließend bauten Kinder in schwarzen Pullovern und mit weißen Masken eine Mauer aus Schaumstoff-Blöcken zu Pink Floyds "Another Brick in the Wall", das mit dem "We don‘t need no education" startet. In einer Licht- und Nebelaktion wurde die so erbaute Wand dann niedergerissen, die Kinder dahinter zeigten sich nun ohne Maske, dafür in knallbunten Shirts, die ebenfalls alle die Aufschrift "Reker, The Wall" hatten. Eine gelungene Show zum bekannten Hit Pink Floyds, die Reker sichtbar Freude machte.
Glasperlenspiel, die nach der Eröffnung die Bühne betrat, hatten derweil einen ganz eigenen Weg gefunden, das beste aus dem Wetter zu machen. Nach einem erneuten Regenschauer wurde das Lied "Tanzen den Schmerz weg" spontan in "Tanzen den Regen weg" umgedichtet und zeigte prompt Wirkung: Der Rest des Auftritts blieb zumindest trocken.
Lügde kann insgesamt also zufrieden sein: Die Lippertage waren gut besucht und das Wetter konnte dem offensichtlich auch keinen Abbruch tun. "Lügde hat eine tolle Kulisse geboten. Und die Arbeit hat sich gelohnt, wir haben viele strahlende Gesichter gesehen, und darum geht es uns", zog Birgit Dabbert vom Veranstaltungsmanagement des Kreises Lippe ihr Resümee. "Das beste waren die Menschen in dieser Stadt. Es war auch unglaublich, wie gut die Leute hier zusammen halten. Die Hilfsbereitschaft und Unterstützung aus dem Ort war enorm", freute sie sich.
Im nächsten Jahr werden die Lippertage in Schlangen stattfinden. Man darf gespannt sein, was den Besucher dort erwarten wird. "Die Lippertage warten immer mit besonderen Highlights auf. Das macht sie aus", kommentierte Landrat Friedel Heuwinkel, der sich freute, dass sein Geburtsort das Fest als nächstes ausrichten darf.