Es zeichnet sich ab, dass die Stadthäger Besitzer von Häusern
und Grundstücken in Zukunft tiefer in die Tasche greifen müssen.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Stadtrat eine Anhebung der
Sätze für die Grundsteuer beschließen. In schwieriger Haushaltslage
klopft die Stadt seit Jahren die Möglichkeiten ab, ihre Finanzlage
zu verbessern. Die Verwaltung schlug nun eine Verbesserung der
Einnahmeseite durch eine Erhöhung der Grundsteuer B (Steuer auf
bebaute und unbebaute Grundstücke) um 40 Punkte von 460 auf 500
Punkte vor. Die Auswirkungen für verschiedene von der Verwaltung
beispielhaft angeführte Grundstücke wiesen auf eine jährliche
Mehrbelastung von rund 20 Euro bis 58 Euro pro Grundstück und Jahr
im Falle eines solchen Vorgehens hin. Ein schon vor längerer Zeit
von den Ratsgruppen formuliertes Ziel ist es, den
Straßennachausbau, also sozusagen das Wiederfitmachen älterer
Straßen, zu 50 Prozent über die Grundsteuer zu finanzieren.
Bernd Biederstädt (SPD) hob in der Diskussion im Ausschuss für
Finanzen, Organisation und Digitalisierung zum Thema die
Auswirkungen der Inflation auf die Bürger hervor. Hier würden die
privaten Haushalte vor den gleichen Problemen wie der städtische
stehen. Vor diesem Hintergrund spreche sich die Gruppe SPD/Grüne
zwar für eine Erhöhung, aber für eine maßvollere aus. Er stellte
den Antrag auf einen Anstieg um lediglich 20 Punkte.
Straßenarbeiten seien erheblich teurer geworden, die Stadt sei auf
erhöhte Einnahmen angewiesen.
Jens Klugmann (CDU) erklärte, dass er die Argumente für solch einen
Kompromiss als schlüssig empfinde. Zu bedenken sei ferner, dass
sich Stadthagen mit den jetzigen Hebesätzen schon leicht über dem
Landesdurchschnitt befinde. Die CDU habe zu dem Antrag jedoch noch
nicht beraten können, werde sich deshalb in der Abstimmung
enthalten.
Der Ausschussvorsitzende Jan-Philipp Beck (SPD) erinnerte daran,
dass der Rat schon vor längerer Zeit zum Grundsatzbeschluss
gekommen sei, auf eine Straßenausbaubeitragssatzung zu verzichten.
Weil diese den Anwohnern im Falle der Straßensanierung jeweils sehr
hohe Kosten abfordere. Hier sei die Lösung, die Finanzierung über
eine höhere Grundsteuer für alle zu stemmen, die solidarischere.
Der Antrag auf eine Erhöhung um 20 Punkte wurde mit den Stimmen von
SPD und Grünen bei Enthaltung der CDU empfohlen. Die endgültige
Entscheidung fällt hierzu der Rat am 18. Dezember. Eine Erhöhung um
20 Punkte dürfte zu Mehreinnahmen von rund 140.000 Euro für die
Stadt führen.
Foto: bb
-
Für Hausbesitzer wird es teurer
Rat steuert auf Erhöhung der Grundsteuer zu
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum