Die Zeiten der klassischen Straßenlaternen gehen auch im
Landkreis Schaumburg langsam dem Ende zu. Bereits seit dem 13.
April 2015 dürfen die jahrzehntelang genutzten
Quecksilberdampflampen, wie auch sogenannte
Natriumniederdrucklampen, europaweit nicht mehr in den Umlauf
gebracht werden. In den letzten Jahren kam bei der
Straßenbeleuchtung vielerorts die Natriumhochdrucklampe zum
Einsatz. Durch eine zunehmende Besinnung auf den Umweltschutz sowie
dem Wunsch nach einem deutlich verringerten Stromverbrauch, werden
derzeit die Straßenlampen zunehmend mit LED-Beleuchtungskörpern
umgerüstet. Bei einer Leistung von 20 - 35 Watt/h sparen die
Kommunen dabei im Schnitt etwa 75 Prozent der Stromkosten bei einer
geschätzten Betriebszeit von 10 bis 20 Jahren ein. LED-Beleuchtung
verbessert die Lichtqualität, bietet ein hohes Maß an
Gleichmäßigkeit sowie Farbwiedergabe bei geringer Blendwirkung. Auf
Nachfrage des Schaumburger Wochenblattes, sind die Städte und
Gemeinden im Landkreis sehr unterschiedlich bei ihrem Stand der
Umrüstung. Ebenfalls sehr unterschiedlich schnell antworteten die
Kommunen auf die Presseanfrage (siehe Kommentar). Nach nur einem
Tag hatte Samtgemeindebürgermeisterin Aileen Borschke die Zahlen
vorliegen. Bereits 2016 waren die ersten Lampen umgerüstet worden,
2017 konnte das Projekt abgeschlossen werden. Für die Umrüstung
mussten 56.000 Euro aufgebracht werden, von denen 52.000 Euro über
das Kommunalinvestitionsförderungspaket übernommen wurden. Der
Samtgemeinde blieben lediglich 4.000 Euro Restkosten. In Stadthagen
gibt es nach Angaben von Pressesprecherin Bettina Burger etwa 3.400
Straßenlaternen. Circa 60 - 70 Prozent sind bereits auf LED
umgerüstet. Gestartet hatte die Kreisstadt im Jahr 2011. Mit der
Umrüstung von 171 Lampen in der Innenstadt werden 62 Prozent
Stromkosten eigespart. Bei einer Laufzeit von 20 Jahren werden 471
Tonnen CO2 vermieden. 2012 bis 2014 wurden circa 1.000 Lampen
ausgetauscht. Zusammengerechnet kostete die Umrüstung die Kommune
rund 640.670 Euro, von denen 164.140 Euro über Fördergelder
eingenommen wurden. Burger rechnet mit über 3.000 Tonnen
CO"-Einsparung in 20 Jahren. Im nächsten Jahr sollen ein
Lichtmasten-Kataster erstellt und möglicherweise restliche Lampen
ausgetauscht werden. Für Obernkirchen antwortete Benedikt Mertens
aus dem Fachbereich Bau, Planen und Umwelt, dass die insgesamt etwa
1.200 Straßenlampen 2018 und 2019 umgerüstet worden seien. Von den
Gesamtkosten in Höhe von 477.765 Euro, übernahm die nationale
Klimaschutzinitiative knapp 91.000 Euro. In den nächsten 20 Jahren
werden damit fast 5.000 Tonnen CO2 eingespart. In Rinteln und den
Ortsteilen stehen nach Angaben von Jan Giltmann, Technischer Leiter
der Stadtwerke Rinteln, insgesamt 3.528 Leuchten. 2.842 sind
aktuell auf LED-Technik umgestellt. Da in Rinteln der Austausch im
Rahmen des täglichen Betriebes sowie der Instandhaltung erfolgt,
sind in der Vergangenheit keine Fördermittel beantragt worden. Im
Auetal sind seit 2021 alle 533 Lampen ausgetauscht, so
Bürgermeister Jörn Lohmann. Knapp 39.000 Euro erhielt die Kommune
aus Fördermitteln, bei Gesamtkosten von circa 104.000 Euro. In
Bückeburg stand die energetische Sanierung der Lichtsignalanlagen
und der Straßenbeleuchtung auf der Tagesordnung der letzten Sitzung
des Ausschusses für Klima und Umwelt am 21. November. Danach soll
in der Residenzstadt jährlich ein Posten von 119.000 Euro für eine
jährliche Umrüstung von jeweils etwa 200 Lampen in den Haushalt
eingestellt werden. Von den 2655 Leuchtpunkten sind circa 600
bereits auf LED-Technik umgerüstet. Abzüglich von verwendeten
Energiesparlampen blieben noch 1555 umzurüstende Leuchten. Bei dem
Mittelansatz wäre die Umrüstung in ungefähr acht Jahren
abgeschlossen. Das Einsparpotential bei den Energiekosten
berechnete das Fachgebiet Planen und Bauen mit circa 15.000 Euro
pro Jahr. Auch bei einem solchen regionalen Projekt wurde das
Problem der Bürokratie durch notwendigen Anträge und Formalitäten
in Deutschland deutlich angesprochen. Sollte die Stadt den
Förderzuschuss von 25 Prozent in Anspruch nehmen wollen, so müssten
eine Reihe von zusätzlichen Grundvoraussetzungen erfüllt werden -
Stichwort: erforderliche adaptive Steuerung - und eine Umsetzung
der Gesamtmaßnahme würde nicht vor 2026 zu erwarten sein.
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Umrüstung auf LED – Kommunen auf einem guten Weg
Stand der Umrüstung sehr unterschiedlich
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