1. App-surde Entwicklung im Stadtrat

    Ein Kommentar von Arne Oltrogge

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    Ich unterstelle mal folgendes: Wer Hausbesitzer ist, hat in den letzten Monaten mit Sicherheit beim Thema Energiekosten ein mulmiges Gefühl bekommen. Muss ich Rücklagen schaffen, investiere ich in eine PV-Anlage, wo kann ich Fördermittel bekommen? Es wird gerechnet, abgewogen, was Sinn ergibt und wie sich eine private Investition rechnet und wann der "Return on Invest" ist. Das Prinzip von Kosten-Nutzen bildet dabei die Grundlage einer gesunden Entscheidung.
    Sie ahnen sicherlich bereits, worauf ich hinaus will. Im Bückeburger Rat wird eine sogenannte Mängel-App vorgestellt, die Kosten liegen bei 20.000 Euro in den ersten fünf Jahren, Folgekosten für Lizenzen und Updates noch nicht mit eingerechnet. Darauf haben sicherlich alle gewartet! Mit dieser technischen Wunderwaffe können wir nun endlich datenschutzkonform die offensichtlichen Mängel in der Stadt, quasi aus der Hüfte geschossen, an die Verwaltung übermitteln. Bedeutet das jetzt das Ende von überfüllten Mülleimern und kaputt gefahrenen Straßen? Nicht wirklich! Was bringt es, das Schlagloch über eine 20.000 Euro teure App zu übermitteln, wenn am Ende der Kies im Haushalt fehlt, um das Loch zu füllen? Wo bleibt das Prinzip von Kosten-Nutzen, wenn es um öffentliche Gelder geht? Vermutlich wäre es günstiger, den Mängel auf einen Zettel zu schreiben und diesen per Taxi-Alleinfahrt ins Rathaus bringen zu lassen. Wann ist es passiert, dass bei manchen Vorschlägen aus dem Stadtrat Pragmatismus, Augenmaß und finanzielle Verantwortung abhandengekommen sind? Und weiter - wollen wir zukünftig wirklich unseren Fokus auf die anonyme Anzeige von Mängeln legen und darin Geld versenken, das an anderer Stelle bereits seit langem fehlt? In diesem Zusammenhang muss man sich nur die Haushaltsprognosen im Landkreis ansehen. Ich bitte um Antworten aus dem Rat, leider nur per Telefon oder E-Mail - eine App dafür kann ich mir nicht leisten.

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