Die Haushaltsberatungen im Finanzausschuss der Stadt Rinteln
haben begonnen, am 30. November wird in der Ratssitzung der
Haushalt zur Abstimmung gebracht. Bis dahin haben die im Rat
vertretenen Parteien noch die Möglichkeit, eigene Sparvorschläge
mit zur Abstimmung zu bringen. Auf Anfrage des Schaumburger
Wochenblattes hatten diese bereits einige Positionen zur
Disposition gestellt, darunter seitens der CDU/FDP/FW vor allem
Einsparungen im Personalbereich. Jetzt gab es von der
Stadtverwaltung eine Pressemitteilung, in der Bürgermeisterin
Andrea Lange und ihr Kämmerer Jörg Schmieding die Lage darstellten.
Gegen feste Kostenblöcke kann man nicht ansparen
Die Kernaussage dabei: "Die Stadt Rinteln ist unverändert in der
Lage, einen genehmigungsfähigen Haushalt aufzustellen. Allerdings
sind im Entwurf des Haushaltsplanes etliche Einspa-
rungen eingearbeitet", so die Bürgermeisterin. Angesichts der
Haushaltslage seien die Ämter frühzeitig aufgefordert gewesen,
Einsparungen zu erarbeiten und vorzulegen. Doch der erste
Haushaltsentwurf wies noch ein Defizit in Höhe von 7,5 Millionen
Euro aus. Der Rotstift wurde angesetzt und im zweiten Entwurf, der
den Ratsmitgliedern übermittelt wurde, konnte das Defizit um zwei
Millionen Euro gemindert werden. Aber: "Die Investitionen und
Neuanschaffungen im Jahr 2024 beschränken sich notgedrungen auf den
Pflichtaufgabenbereich. Gegen feste Kostenblöcke kann keine Kommune
ansparen!" Weitere Verbesserungen könnten nur über höhere Erträge
oder durch den Abbau freiwilliger Leistungen erzielt werden.
Aufgrund des bereits vorhandenen Investitionsstaus, rät die
Verwaltung davon ab, Einsparungen bei der Unterhaltung von
Gebäuden, Straßen und Fahrzeugen oder Maschinen vorzunehmen. Das
Investitionsvolumen beträgt 15,7 Mio. Euro. Die
Investitionsmaßnahmen wurden auf das notwendigste beschränkt. Der
Neubau der Kindertagesstätte in Krankenhagen wirkt sich erheblich
auf das Investitionsvolumen aus. Auch im investiven Bereich wurden
erhebliche Einsparungen vorgenommen.
Streichung aller freiwilligen Leistungen reicht nicht aus
In einem Gespräch mit Stadtkämmerer Jörg Schmieding stellt dieser
klar heraus, dass allein das Streichen aller freiwilligen
Leistungen der Stadt keinen ausgeglichenen Haushalt hervorbringen
würde. Zu den freiwilligen Leistungen gehören unter anderem die
Stadtbücherei, das Mehrgenerationenhaus, die Wirtschaftsförderung,
Teile der Ganztagsbetreuung in Kitas und Grundschulen, Sport- und
Kulturförderung oder auch das Heimatmuseum. Sollte die Politik in
einem dieser Felder sparen wollen, müsste der Impuls auch von dort
kommen, da es sich um Ratsentscheidungen handele, die diese
freiwilligen Leistungen überhaupt erst möglich machten. Schmieding
stellte aber auch heraus, dass die Aufgaben an die Stadtverwaltung
immer mehr gewachsen seien und man daher auch mehr Personal
brauche. Die CDU hatte mit ihrer Gruppe bereits einen Katalog
zusammengestellt, wo sie noch Einsparpotential sieht: Im
Stellenplan, bei der Umsetzung des Radverkehrskonzeptes und bei
Unterhaltungsmaßnahmen und Investitionen. Eine Millionen Euro will
die CDU dadurch zusätzlich einsparen.
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Investitionen beschränken sich auf den Pflichtbereich
Verwaltung mahnt vor Haushaltsdebatten: "Sparen ist das Gebot der Stunde"
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