Um das Ziel eines einstelligen Tabellenplatzes zu erreichen,
braucht 96 im Duell mit Tabellennachbar Holstein Kiel zumindest ein
Unentschieden. Nach der Zwischenkrise zu Beginn der Rückserie
versöhnten die Hannoveraner ihre Fans vor dem letzten Saisonspiel
daheim wieder mit ansehnlichen Auftritten. Nach einer 2:0-Führung
nur mit einem Punkt aus Düsseldorf zurückgekehrt zu sein, mag im
Spielverlauf enttäuschend sein. 96-Trainer Stefan Leitl hat jedoch
Recht, wenn er betont "ein sehr gutes Spiel von zwei sehr guten
Mannschaften gesehen" zu haben. Düsseldorf erwies sich beim 3:3 als
der erwartet starke Gegner und beide Teams traten im Offensivspiel
kräftig aufs Gas. In der defensiven Abstimmung lief nicht alles
glatt, die Zuschauer konnten sich so an einer hin- und herwogende
Begegnung mit einer Vielzahl von Chancen erfreuen. Wobei 96
zunächst kräftig vorlegte. Derrick Köhn spielte Cedric Teuchert
mustergültig mit einem Pass in den Rückraum frei, Teuchert besorgte
trocken das 1:0. Rund zehn Minuten später bediente Teuchert Louis
Schaub zum 2:0. Die glänzende Ausgangsposition verspielte 96
wieder. Ex-96er Felix Klaus traf zum 1:2 noch vor der Pause,
erzielte dann in der 52. Minute den Ausgleich. Auch das 3:2 durch
Daniel Ginczek legte der Außenbahnspieler auf.
96-Trainer Leitl lobte die Stabilität seines Team, das Auftreten
nach dem Rückstand, welches noch den 3:3-Ausgliech durch Maximilian
Beier ermöglichte. Tatsächlich zeigt sich hier ein erheblicher
Unterschied zur zwischenzeitlichen Schwächephase. Nackenschläge
werfen 96 nicht mehr zwangsläufig aus der Bahn. Das Team reagiert
besser auf einen widrigen Spielverlauf, lässt sich nicht mehr
entmutigen sondern erhält sich das Bewusstsein, stets noch eine
Wende herbeiführen zu können. So gelang es immerhin, noch einen
Punkt mitzunehmen. Im Auswärtsspiel gegen den heimstarken
Tabellensechsten aus Düsseldorf grundsätzlich keine schlechte
Ausbeute. Nach einer 2:0-Führung allerdings auch ein Stück weit
enttäuschend. "Wenn du auswärts drei Tore schießt, sollte man
eigentlich auch gewinnen", betonte Trainer Leitl denn auch.
Im letzte Saisonspiel im eigenen Stadion gilt es nun,
Tabellennachbar Kiel nicht vorbeiziehen zu lassen. Die Gäste
unterlagen am Vorwochenende mit 3:4 gegen St. Pauli. Ein gar nicht
untypisches Ergebnis für die Störche. Mit 60 Gegentoren sind die
Kieler anfällig in der Defensive. Allerdings haben sie auch 53 Mal
getroffen und sich damit ihren Mittelfeldplatz erarbeitet. Die
Mannschaft bietet attraktiven Fußball. Gegen St. Pauli lag Kiel
bereits mit 1:4 hinten, arbeitete sich immerhin noch auf 3:4 voran.
So spricht viel für ein wiederum offensiv geprägtes Spiel am
heutigen Sonntag.
Bei 96 knüpfte Schaub in Düsseldorf an seine gute Form an, wird in
der offensive ebenso wie Havard Nielsen und Teuchert gesetzt
sein.
Für die Innenverteidigung steht nach abgesessener Sperre wieder
Phil Neumann bereit. Er dürfte in die Startelf zurückkehren und
vermutlich mit den jungen Yannik Lührs und Bright Arrey-Mbi die
Dreierkette bilden. Die Partie soll am Sonntag um 15.30 Uhr
angepfiffen werden. Foto: archiv bb
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Letztes Spiel könnte Spektakel werden
96 gegen offensivstarke Kieler / Einstelligen Tabellenplatz behaupten
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