1. Wo bin ich zu Hause ?

    Pfarrerin Martina Nolte- Bläcker, Klinikseelsorgerin am AGAPLESION EV. Klinikum Schaumburg

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    Die Frage, wo unsere Heimat ist, wo wir zu Hause sind oder uns zu Hause fühlen, begleitet uns immer wieder auf unserem Lebensweg. Das Gefühl, an einem Ort zu Hause zu sein, kann uns Sicherheit und Geborgenheit schenken. Unsere Heimat kann uns spiegeln, wo unsere Wurzeln liegen und was uns geprägt hat in unserem Leben. An welchem Ort auf dieser Welt wir geboren werden, hat aber niemand in der Hand. Kriege, Gewalt, Verfolgung und Armut sind die häufigsten Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Über 40 Prozent dieser Flüchtlinge sind Kinder. Die meisten von ihnen werden von Nachbarländern aufgenommen, die selbst auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Die ältere Generation in unserem Land hat vielfach selbst die Erfahrung gemacht, wie schwer es ist nach der Erfahrung von Krieg, Vertreibung und Flucht eine ganz neue Existenz aufzubauen und eine neue Heimat in der Fremde zu finden. Die beiden ostfriesischen Sängerinnen Annie Heger und Insina Lüschen haben in diesem Frühjahr angesichts der aktuellen Not vieler Flüchtlinge ein neues, andersartiges "Heimatlied" in Plattdeutsch geschrieben mit dem Titel " JO !" In ihm singen sie: "Ich hab das nicht verdient, hab nichts dafür getan, ich habe einfach nur Glück gehabt, da gibt es nichts zu verstehen. Ja, wir sind frei, wir haben es gut, unser Herz ist weit. Komm lass uns teilen, was wir haben, reicher wird der, der Liebe schenkt. Lass uns Heimat werden für die, die keine mehr haben !" Heimat können wir immer wieder suchen, manchmal finden, vor allem aber geben, den Menschen, die sie gerade brauchen. "Bleibt fest in der Liebe und vergesst nicht, gastfrei zu sein !" ( Hebr. 13, 1ff.) heißt es auch im Neuen Testament. Darum " Laat us Heimat waarn för de, de kien mehr hebbt!"

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