Melanie Schweimler macht sich regelmäßig mit Müllbeutel und Handwagen auf Tour, um in ihrem Wohnumfeld in Stadthagen Unrat einzusammeln. Mit der Übernahme einer Grünpflegepatenschaft für die Stadt erhielt diese ehrenamtliche Tätigkeit vor einigen Monaten einen offiziellen Rahmen. "Das ist für mich der persönliche Beitrag, den ich leisten kann, damit es der Umwelt besser geht", so Melanie Schweimler zu ihren Beweggründen. Vor rund drei Jahren begann die Stadthägerin, sich regelmäßig auf den Weg zu machen und Müll einzusammeln. Heute sind oft die Kinder Moritz (11) und Ida (7) dabei, manchmal geht die ganze Familie los, nicht selten helfen auch Freunde und schließen sich an. Es ist eine feste Route, manchmal um zusätzliche Abstecher erweitert, die dabei regelmäßig bearbeitet wird. "Zwei bis drei blaue Säcke kommen schon zusammen", erklärte Melanie Schweimler, ein Handwagen ist neben den Greifzangen mittlerweile fast immer dabei. Das Problem: Es kommt immer wieder neuer Müll hinzu. Sicherlich werde auch mancher Unrat bei stürmischem Wetter aus Abfalleimern herausgeweht und verteile sich dann. Der Großteil der Verschmutzung entstehe jedoch, "weil Leute sich keine Gedanken machen und ihren Müll einfach auf der Straße lassen", wie Schweimler festhielt. Auffällige Mengen an Verpackung fänden sich im Umfeld von Supermärkten. "Wirklich bedauerlich ist auch, dass so viel an den Schulen liegt", erklärte Schweimler. Plastik, eingebaut in ein Vogelnest, Batterien oder Farben, die auslaufen, all dies habe schließlich Auswirkungen auf Tier, Mensch, Boden und Wasser. "Es mag ein Umweltproblem von vielen sein, aber es geht mir darum, an einer Stelle etwas zu tun", so Melanie Schweimler, nicht wegzuschauen, sondern anpacken. "Schließlich will ich ja auch in einer sauberen Umgebung wohnen." Ihre Kinder seien fast immer mit Freude dabei, sie müssten nicht zum Mitmachen gedrängt werden. "Ich denke, sie nehmen dabei auch mit, achtsam mit der Umwelt umzugehen", hielt Melanie Schweimler fest. Die Entscheidung, nun eine Grünpflegepatenschaft zu übernehmen, bringe vor allem praktische Vorteile mit sich. So sei der Versicherungsschutz für sie beim Sammeln verbessert. Es bestehe schließlich durchaus die Gefahr, sich beispielsweise an einer Scherbe zu verletzen. Außerdem hole der Bauhof die gesammelten Säcke kostenlos ab. Dies funktioniere sehr unkompliziert. Ein Anruf mit Termin-Angabe genüge, das Bauhof-Team hole die Säcke dann ab. Foto: bb
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Nicht wegschauen, sondern anpacken
Stadthäger Familie sammelt regelmäßig Müll ein
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