1. Bergmanns Plauderecke „Was ich schon immer mal sagen wollte…“

    Fahrradfahrer und die bösen Autofahrer – Teil 1

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    Seit vielen Jahren bin ich begeisterter Fahrradfahrer, ausgerüstet mit einem Tourenrad für den Alltag und einem Rennrad, wenn es denn mal richtig weh tun soll. Zugegeben, meistens reduziert sich das Rennrad auf eine mehr oder weniger große Runde zum sonntäglichen Brötchenkauf. Nachdem mir meine Frau bei unseren Touren mit Gegenwind immer weggefahren ist und ich völlig außer Atem am Ziel angekommen bin, habe ich nun auch noch ein e-bike. Vorweggeschickt - ich bin auch Autofahrer - und das auch noch recht gerne. Was mir aber unterwegs auf den Straßen in unseren Dörfern und Städten leider zu oft von Autofahrern geboten wird, lässt mir den Kamm schwellen. Für alle, die es möglicherweise nicht wissen, innerhalb geschlossener Ortschaften gehört der Fahrzeugverkehr grundsätzlich auf die Straße und damit auch der Fahrradfahrer. Ich halte diese Entscheidung für absolut richtig. Schon vor der Erfindung von e-bikes waren viele Radfahrer mit Geschwindigkeiten jenseits der 20 km/h unterwegs. Bei den vielen Einmündungen, Grundstücksausfahrten und dem Fußgängerverkehr eine Zumutung für alle Beteiligten auf den Hochborden. In der Konsequenz sind fast überall die blauen Schilder mit dem Radfahrerzeichen oder der Kombination Fußgänger/Radfahrer entfernt worden. Nur mit diesen Zeichen ist die Benutzung der Hochborde und Radwege, zum Teil mit unterschiedlicher Pflasterung versehen, vorgeschrieben. Der Autofahrer hat - Achtung - 1,5 Meter Seitenabstand zu halten! Kürzlich wurde ich in der Stadt von einem Schulbus (!) überholt. Der Seitenabstand betrug definitiv keine 50 cm, der Fahrer hupte und gestikulierte wild umher, damit ich auf den nicht mehr vorhandenen Radweg ausweichen sollte. Liebe Autofahrer, nehmen Sie Rücksicht auf Fahrradfahrer! Nutzen Sie selber einmal ein Fahrrad, Sie erleben dann einmal, wie gefährlich diese Rücksichtslosigkeit ist. Im Übrigen ist der zeitweise Umstieg aufs Rad umweltschützend, preiswert und grundsätzlich gesundheitsfördernd (wenn nicht die gefährlichen Autofahrer wären). Wenn denn dann ein Radweg oder ein kombinierter Rad-/Fußweg genutzt werden muss oder ein Fahrradfahrer diesen benutzen möchte - das darf er, wenn er langsam fährt - dann halten oder parken dort Autos. Abgesehen davon, dass der Unterbau der Wege nicht für das Gewicht von Kraftfahrzeugen ausgelegt ist, gefährden diese Kraftfahrer Radfahrer, aber auch Kinder, Senioren, Mütter mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer und alle, die den geschützten Straßenbereich benutzen. Teilweise müssen diese dann auf die Straße ausweichen. Das Foto ist übrigens nicht gestellt - ich bin extra umgekehrt, um die Situation festzuhalten! An fast der gleichen Stelle stand vor geraumer Zeit ein Lkw eines Gerüstbauers. Zusätzlich zum Fahrzeug waren noch Gerüstteile an die Mauer gelehnt, es gab für mich kein Durchkommen. Als ich den Verantwortlich ansprach, wollte er mich mit Oberarmen beeindruckender Dicke von seinem Recht dort zu stehen, überzeugen. Da ich, nicht unbedingt ängstlich, überzeugt war, nur den zweiten Platz zu machen, bat ich die Polizei um Hilfe. Bei deren Eintreffen hatte der Lkw-Fahrer plötzlich Angst um seinen Führerschein, aufgrund des Punktekontos wohl zu Recht, lenkte ein und parkte am Straßenrand. Liebe Autofahrer - das sieht die Straßenverkehrsordnung so vor! Ein letztes Wort an unsere Lieferdienste, Postzustellerautos, Bringdienste und alle, die "nur mal eben schnell etwas abgeben" wollen: Auch Sie haben auf den Geh- und Radwegen nichts zu suchen! Stellen Sie Ihre Fahrzeuge am Straßenrand ab, im Idealfall dient das auch noch zur Verkehrsberuhigung. Ihr Axel Bergmann

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