1. Kreistag unterstreicht Ablehnung einer ICE-Neubaustrecke

    Resolution für Ausbau der Bestandsstrecke einstimmig verabschiedet

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LANDKREIS (bb). Der Kreistag hat auf seiner Sitzung einstimmig eine Resolution beschlossen, die entschieden den Bau der geplanten ICE-Linie durchs Schaumburger Land entlang der Bestandsstrecke fordert. Die Resolution, auf der Linie der von Kreis, Schaumburger Kommunen und Bürgerinitiativen seit vielen Jahren vertretenen Position, verlangt, auf die von Bahn und Bundesverkehrsministerium angepeilte deutliche Fahrzeitverkürzungen zu verzichten. Damit unterstreicht der Kreistag noch einmal seine Ablehnung der Planungen, eine neue, entfernt vom vorhandenen Schienenstrang liegende Hochgeschwindigkeitsstrecke durch den Landkreis zu ziehen. Die Kreistagsabgeordnete Cornelia Laasch (Grüne) stellte die Resolution vor, die von der Gruppe Grüne/FDP beantragt worden war und vom Kreisausschuss in zwei Passagen noch einmal umformuliert wurde. Grundsätzlich sei die Verwirklichung eines deutschlandweit abgestimmten Taktfahrplans (Deutschlandtakt) zu begrüßen, ebenso wie ganz grundsätzlich die Verlagerung von Personen- und Güterverkehr auf die Schiene. Dazu sei auch der Ausbau des Abschnittes Minden-Seelze auf vier Gleise ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Bahninfrastruktur. Abzulehnen sie allerdings die Festlegung auf eine Fahrzeitverkürzung von 48 auf 31 Minuten "um jeden Preis und um ihrer selbst willen", wie sie das Bundesverkehrsministerium plane. Sie mache nämlich die ins Auge gefasste Hochgeschwindigkeitsstrecke fernab der Bestandsstrecke nötig, die zu einem erheblichen Verbrauch von wertvollen Naturräumen und Naherholungsgebieten in Schaumburg führen würde. Hier sei eine Planungskorrektur nötig, welche die Fixierung auf diese Fahrzeitverkürzung beseitige und so den Ausbau der Bestandsstrecke ermögliche, so Laasch. Der Deutschlandtakt sei auch so zu verwirklichen, mit optimierten Fahrplänen und einem stabilen Bahnnetz mit ausreichend Kapazitäten, wie es in der Resolution heißt. Sigmar Sandmann, SPD, wies daraufhin, dass der Landkreis mit A2, Bestandsstrecke, Mittellandkanal und Bundesstraße bereits vielfach von großen Verkehrsadern durchzogen werde. Komme noch eine Hochgeschwindigkeitsstrecke hinzu, bleibe an der Nordostgrenze des Landkreises kaum noch Platz für Naherholung. Wichtig seien die im Kreisausschuss eingearbeiteten Änderungen der Begründung der Resolution. Unter anderem würden diese die Notwendigkeit betonen, den Schulterschluss mit Bürgerinitiativen auch in Nachbarregionen zu suchen. Auch die Sprecher der übrigen Fraktionen betonten, eindeutig hinter der Resolution zu stehen. Diese fordert eine sechste Planungsvariante als durchgängigen Ausbau der Bestandsstrecke in den Planungsauftrag mit aufzunehmen. Wirtschaftlich, ökologisch und unter Infrastrukturgesichtspunkten sei der Ausbau der vorhandenen Trasse für Nah-, Fern- und Güterverkehr die beste Lösung. Die Resolution wurde einstimmig verabschiedet. Foto: bb

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an