1. 96 geht ins Derby zweier Teams im Negativtrend

    Heute auswärts in Hamburg / Hannover hat Fühlung zur Spitze verspielt

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    HANNOVER (bb). Hannover 96 findet keinen Ausweg aus seinem derzeitigen Negativtrend. Mit dem Auswärts-Derby beim Hamburger SV am heutigen Sonnabend um 13 Uhr steht zudem eine äußerst schwierige Aufgabe an. Etwas Hoffnung schöpfen die 96er auch daraus, dass die einst ruhmreichen Gastgeber in den letzten Jahren fast zwanghaft dazu neigen, mühsam Aufgebautes wieder zusammenfallen zu lassen. So sprach HSV-Trainer Daniel Thioune nach der jüngsten 2:3-Niederlage gegen Heidenheim denn auch von einer "Mini-Krise" seiner Mannschaft. Allerdings stehen die Hamburger nach nahezu perfektem Saisonstart trotz des sich abflachenden Trends auf Tabellenrang zwei mitten im Aufstiegsrennen. Während die Hannoveraner immer noch auf Auswärtspunkte warten und gegen Kiel zudem ihre erste Heimniederlage kassierten. Wobei das 0:3 über den Spielverlauf täuscht. Die Begegnung gegen die Störche ist weniger wegen des Auftritts als vor allem wegen der Folgen in der Tabelle mit dem Sturz auf Rang 14 ein Tiefschlag. Denn 96 gestaltete die erste Hälfte gar nicht schlecht. Trainer Konan Kocak hatte auf die Negativserie reagiert und nach der schwerwiegenden Pleite gegen Würzburg umgestellt. Mit Dreierreihe und Doppelsechs davor sowie dem Einbau von eher defensiv-geschulten Akteuren wie Baris Basdas und Philipp Ochs hatte Kocak auf mehr Kompaktheit und Zweikampfstärke gesetzt. Ein Rezept, das im ersten Durchgang weitgehend aufging. 96 ließ wenig zu, zeigte sich gegen den spielstarken Gegner unangenehm und bissig und schaltete beherzt um. Der Schönheitsfehler, dass Marvin Ducksch zwei dicke Chancen liegen ließ, rächte sich später. Zur Halbzeit musste Kocak den stark agierenden Innenverteidiger Marcel Franke auswechseln, Josip Elez kam. 96 blieb zunächst weiterhin stabil, Ochs bot sich auch noch die Chance zur Führung ehe Kiel innerhalb von vier ebenso kuriosen wie bitteren Minuten die Partie kippte. Simon Falette verschuldete einen Elfmeter für Kiel durch Handspiel, das 0:1 war die Folge. Dominik Kaiser fälschte zum 0:2 unglücklich ins eigene Tor ab bevor Janni Serra nach starkem Spielzug der Gäste den Sieg für die Kieler sicherte. 96 gab sich nicht auf, zeigte auch nach dem Gelb-Rot-Platzverweis von Falette Moral. Am Ergebnis war jedoch nicht mehr zu rütteln. Sicherlich fallen die Gegentore zu einfach, dass 96 allerdings jetzt die Fühlung zur Spitzengruppe hat abreißen lassen, ist eher auf die mäßigen Leistungen in den Partien zuvor zurückzuführen. Kocak, der ohnehin nie dazu kam, eine Stammelf einzuspielen, wird erneut umstellen (müssen). Mit Falette fehlt ein Innenverteidiger. Glücklicherweise mischte Franke im Training wieder mit. Ob Timo Hübers fit wird, ist schwer abzuschätzen. Ochs muss ebenfalls verletzt pausieren. Ob Linton Maina auflaufen und für Frische sorgen kann, bleibt abzuwarten. Gut möglich, dass Trainer Kocak Stürmer Ducksch eine Pause gönnt. Wobei festzuhalten ist, dass sich der Offensivspieler stark Chancen erarbeitet und sich ins Kombinationsspiel einbringt, auch wenn ihm derzeit gänzlich die Kälte im Abschluss fehlt. Beide Teams kommen aus einem Negativtrend. Die Hamburger bleiben als Tabellenzweiter und mit dem Zweitliga-Torjäger vom Dienst Simon Terrodde und im eigenen Stadion Favorit. Foto: archiv bb

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an