1. "Deutschlandtakt mit Bestandsstrecke auch zu verwirklichen"

    Verkehrsminister fordert ergebnisoffenes Dialogverfahren

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    LANDKREIS (bb). Der Niedersächsische Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) hat bei einem Besuch in Schaumburg die Position von Landkreis, heimischen Kommunen und verschiedenen Bürgerinitiativen gestützt, eine Ertüchtigung der West-Ost-Bahnlinie auch ohne die Anlage einer neuen Trasse erreichen zu können. Der Minister zeigte sich überzeugt, dass sich der "Deutschlandtakt" auf Grundlage des Ausbaues der bestehenden Strecke verwirklichen lasse. Der heimische Landtagsabgeordnete Karsten Becker (SPD) betonte, dass mit dem Besuch des Ministers ein deutliches Zeichen gesetzt werde für die einheitliche Haltung der Landesregierung, des Landkreises und der Schaumburger Kommunen in der Diskussion. Becker hatte Althusmann zu dem Termin im Kreishaus eingeladen, bei dem sich dieser mit Vertretern von Bürgerinitiativen und Kommunalvertretern zum Thema austauschte. In "angenehmer Atmosphäre", so Althusmann, verdeutlichten diese ihre Ablehnung des Baus einer zweiten, neuen Eisenbahnstecke durch Schaumburg zur Verbindung von Hannover und Bielefeld. Karsten Becker hielt fest, dass sich der Landkreis schon lange für die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs und des Gütertransportes ausspreche. Aber eben auf dem Wege des Ausbaus der Bestandsstrecke. Was sich mit dem Vorteil einer zeitnahen Verwirklichung verbinde, die mit dem Neubau kaum zu erreichen sei, so Becker. Der "Deutschlandtakt" sei eine faszinierende Idee, hielt Althusmann fest. Ihn zu erreichen, wie vom Bundesverkehrsministerium geplant, sei ein wichtiges Ziel. Ebenso wie die Planung, die Fahrgastzahlen bei der Bahn bis 2030 zu verdoppeln und den Anteil der Schiene am Güterverkehr deutlich zu erhöhen. Um die Strecke Berlin Köln in vier Stunden zu schaffen, muss eine Zeiteinsparung von 40 Minuten erreicht werden. Dazu sei jedoch nicht unbedingt eine Neubaustrecke im Raum Hannover-Bielefeld nötig, auf der durchgängig Geschwindigkeiten von 300 Stundenkilometern möglich wären. Vielmehr sei die Gesamtstrecke in Augenschein zu nehmen, zudem würden Aspekte wie die Haltestellen eine Rolle spielen. "Aus meiner Sicht kann auch die Ausbaulösung mit dem Deutschlandtakt im Einklang stehen", hielt der Minister fest. Die Deutsche Bahn habe deutlich gemacht, dass sie ohne Vorbedingungen und Festlegungen in ein offenes Dialogverfahren gehen werde. Genau dies fordere auch das Land Niedersachsen vom Bund, einen transparenten, ergebnisoffenen Entscheidungsprozess. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen seien sich hier einig, und drängten darauf, möglichst bald eingebunden zu werden. Gegen die beiden Bundesländer sei ein solches Projekt schwerlich umsetzbar. Etwa im Herbst rechne er mit dem Einstieg ins Dialogverfahren. Landrat Jörg Farr unterstrich, dass die Region Schaumburg in großer Einigkeit den trassennahen Ausbau befürworte und dankte Althusmann für das von seinem Besuch ausgehende Signal. Es setze darauf, dass sich in einem transparentem Dialogverfahren unter Einbindung aller Beteiligten die beste Lösung entwickeln lasse. Foto: bb

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