1. Renaissanceverein fürchtet um qualifizierte Führungen

    Besucherverkehr im Mausoleum: Stadt will neues Konzept erarbeiten

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    STADTHAGEN (bb). Der Vorsitzende des Vereins Renaissance Stadthagen Harald Weidenmüller hat dazu aufgerufen, die Öffnung des Mausoleums und der St. Martini-Kirche für den Besucherverkehr trotz der klammen Finanzlage der Stadt möglichst uneingeschränkt aufrechtzuerhalten. Bürgermeister Oliver Theiß hielt fest, dass eine vollständige Schließung nicht zur Debatte stehe, die Organisation von Führungen und Besuchswesen jedoch mit dem Ziel von Einsparungen diskutiert werden solle. "Ohne Kirche und Mausoleum ist Stadthagen um einen Anziehungspunkt ärmer", erklärte Weidenmüller. Zuschüsse von 47.000 Euro stellte die Stadt bisher jährlich zur Verfügung, um dem Renaissance-Verein die Öffnung des Mausoleums und die Führungen zu ermöglichen. Diese Summe ist in den Haushaltsplanungen ab 2021 nicht mehr vorgesehen. Weidenmüller appellierte während der Hauptversammlung des Vereins, an die Entscheidung über den Zuschuss nicht nur "subventionsrechnerisch" heranzugehen. "Kultur ist Gesellschaftspolitik und Gesellschaftspolitik bedeutet Wirtschaftspolitik", so Weidenmüller. Biete die Stadt eines ihrer bedeutendsten Renaissance-Bauwerke nicht mehr zur Besichtigung an, könne dies im Ergebnis auf eine Schließung oder zumindest Teilschließung von Kirche und Mausoleum für den Publikumsverkehr hinauslaufen. Schließlich werde über die Öffnung des Mausoleums auch die Besichtigung der St. Martini-Kirche ermöglicht. Sicher koste Kulturpolitik Geld, so Weidenmüller, bringe eine Kommune jedoch auch etwas zurück. Ob die Einsparung beim Zuschuss den Verlust von Anziehungskraft von Stadthagen aufwiege, dürfe bezweifelt werden. Rund 6.700 Eintritte verzeichnete das Mausoleum in 2018, vor allem von auswärtigen Gästen, wie das Führungsteam im Verlauf der Sitzung erklärte. Würde diese Anziehungskraft wegfallen, sei dies schließlich auch mit einem Verlust an Kaufkraft verbunden, wie Weidenmüller argumentierte. Mit seiner Stellungnahme befinde er sich auf einer Linie mit dem Kulturnetzwerk Stadthagen, das die gleichen Bedenken teile. Bürgermeister Oliver Theiß entgegnete, das "Szenario, dass Kirche und Mausoleum geschlossen werden, ist in keinem Kopf vorhanden". Ziel sei es, sich im Vorfeld des Jahres 2021 mit allen Akteuren zusammenzusetzen und gemeinsam ein Konzept zu erarbeiten, das die Öffnung aufrecht erhalte und gleichzeitig zu Einsparungen führe. Auf andere Ebenen habe sich bereits erwiesen, dass ein solches Vorgehen zu tragfähigen Konzepten führen könne. Harald Weidenmüller entgegnete, dass es im hochkarätigen Renaissance-Ensemble darum gehe, weiterhin Führungen in qualifizierter Form anzubieten. Dies werde sich auf ehrenamtlicher Basis jedoch nicht verwirklichen lassen, so der Vorsitzende. Foto: bb/archiv bb

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