1. Die Sahne auf der Experimentiertorte: Schüler gewinnen bei "Jugend forscht"

    Von Wasserreinigung bis Energie aus Farbe: AG-Teilnehmer sind mit viel Eifer dabei / Teilnahme auf Landesebene

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    BAD NENNDORF (jl). Drei Jahre lang hat Adina Wendt an der Wasserreinigung mithilfe der Sonnenenergie geforscht. Beim "Jugend forscht"-Regionalwettbewerb in Hannover stellte die Neuntklässlerin jetzt ihre Idee vor und wurde damit Regionalsiegerin. Während andere bei "Titandioxid-Katalysatoren" nur Bahnhof verstehen, sind deren Möglichkeiten, UV-A- und UV-B-Strahlung für eine effektive Reinigung von Wasser zu nutzen, ein faszinierendes Thema für die Schülerin des Gymnasiums Bad Nenndorf. Dafür arbeitete sie zum Teil sogar auf Englisch mit Doktoranden zusammen. Die 15-Jährige ist aber nicht die einzige erfolgreiche Teilnehmerin aus der "Jugend forscht"-AG. Auch ihre Mitstreiter aus drei weiteren GBN-Teams räumten Preise in der Landeshauptstadt ab. Eine Leistung, auf die Betreuer Markus Hoffmann und Schulleiter Gerald Splitt stolz sind, zumal die Konkurrenten in den 57 Gruppen bis zu 21 Jahre alt sind. "Hier sitzen junge Menschen, die Wissen, Forscherneugier und Hartnäckigkeit mitbringen", lobt der Direktor. Was die Chemiker von morgen zudem auszeichne, sei die Relevanz ihrer Arbeiten. Schließlich sei die Wasserreinigung ist eines der drängendsten Themen auf der Welt. "Es ist nicht so, dass wir Brausepulver in Wasser gießen und uns freuen, dass Bläschen aufsteigen", pflichtet ihm Hoffmann bei. Die Projekte seien umfangreich und sehr speziell. So hat Sebastian Patzelt bei "Schüler experimentieren", im Entscheid der Jüngeren, mit seiner waldig-süßen "Duftnote Niedersachsens" ebenfalls den Regionalsieg geholt. Das landestypische "Parfüm" habe er aus Kiefern, Hagebutte, Wacholder, Apfel und Rose kreiert, verrät der Elfjährige. Dafür destillierte er die Geruchsstoffe aus den verschiedenen Pflanzen. "Wenn man dann noch einen Preis gewinnt, ist das die Sahne auf der Torte", freut er sich. Auf Luftpost aus der Schweiz waren Kay Rabe von Kühlewein und Phil Gripentrog (3. Chemiepreis) angewiesen: Sie bauten mit natürlichen Farbstoffen, von denen ein spezieller nur in dem Nachbarland verfügbar war, Solarzellen für die Energiegewinnung. "Und wir brauchten eine Maschine, die Sonnenlicht imitieren kann", erzählt Kay. Gefunden haben sie diese in der Leibniz Universität. Aus Afrika stammt sogar der Forschungsgegenstand von Nikol Seifert und Ndidi Okwuosa (Qualitätssicherungs-Sonderpreis). Die Neuntklässlerinnen wollten Methoden herausfinden, wie sie zerstörungsfrei prüfen können, ob eine Yamswurzel verfault ist. Dabei handelt es sich um ein stärkehaltiges drei bis sechs Kilogramm schweres Gemüse, das in Nigeria als Grundnahrungsmittel gilt. Das Problem: Von außen lässt sich nicht erkennen, ob es bereits verdorben ist. Weil kein Großmarkt den Forscherinnen helfen konnte, brachten Ndidis Eltern ein Exemplar aus Nigeria mit. Ihre Experimente mussten die Schüler auf rund 15 Seiten -ähnlich einer Facharbeit in der Oberstufe - verschriftlichen. "Wenn man das noch nie gemacht hat, ist das schon etwas Großes", resümiert Kay. Für die beiden Regionalsieger geht es nun auf Landesebene weiter, für Adina bereits von diesem Montag bis Mittwoch in Clausthal. Zehn Tage später tritt Sebastian mit seinem niedersächsischen Duft bei "Schüler experimentieren" in Oldenburg an. Foto: jl

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