1. Noch zwei Stolpersteine für Hülsede

    Ratsherr sieht Bedarf und will Verlegung mit privaten Spenden finanzieren

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    HÜLSEDE (al). Einstimmig hat der Rat der Gemeinde Hülsede die Verlegung von zwei weiteren so genannten Stolpersteinen gebilligt. Er folgte damit einem Antrag von Michael Ensslen (Grüne). Dieser hatte schon vor vier Jahren eine Erinnerung an die ermordeten Juden Elisabeth und Adolf Levy erwirkt. Diese wohnten in der heutigen St. Ägidien-Straße 17. Unter der gleichen Adresse war, wie inzwischen ermittelt wurde, auch Elisabeth Reuter gemeldet, die nach einem vorübergehenden Aufenthalt in den Niederladen im Vernichtungslager Auschwitz umgekommen sei. Dagegen hatte Ida Hanne aus Schmarrie überlebt, obwohl zunächst ihre Ermordung vermutet wurde. Doch sie habe fliehen können und den Holocaust überlebt. Hanne starb 1955. Ensslen will nach eigenen Angaben die Verlegung durch den Kölner Künstler Günter Demnig nur mit privaten Spenden finanzieren. Dass auf den jetzigen Hülseder Steinen regelmäßig Autos parken, sei ihm bekannt. "Aber ich kann das leider nicht ändern." Dirk Tetzlaff (CDU) riet, die Steine direkt an der Kirche zu verlegen. Dort sei dies geeigneter. Das ginge nicht, erwiderte Ensslen aus grundsätzlichen Erwägungen des Stolperstein-Gedankens. Die Verlegung müsse stets vor dem letzten freiwilligen Wohnsitz erfolgen. Und das sei im Hülseder Fall eben der breite Pflasterstreifen vor dem Haus mit der Nummer 17. In der Schaumburger Straße in Schmarrie gebe es bislang nur einen unbefestigten Seitenstreifen, berichtete Walter Krüger (SPD). Allerdings bahne sich für die Fläche vor dem Haus Nummer 5 eine Lösung bereits an. Einen Termin für die Verlegung gibt es bislang noch nicht. Dies werde mit dem Flecken Lauenau abgestimmt, der an gleich vier Stolpersteine denkt. Sie sollen an die enteignete und von den Nazis vertriebene Familie Adolf und Franziska Hammerschlag und deren Söhnen Ernst und Ludwig ("Lutz") erinnern. Foto: al

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