1. Solide aufgestellt, aber alle Hände voll zu tun

    Ein stabiler Unterbau stützt die Feuerwehren im Landkreis / Viele Herausforderungen warten auf die Helfer

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    LANDKREIS (bb). Die Zahl der Männer und Frauen, die sich in den Feuerwehrend des Landkreises für Schutz und Rettung ihrer Mitbürger einsetzen, ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Dies gründet sich auf einen soliden Unterbau durch die Jugend- und Kinderfeuerwehren. Die Personalstärke wird benötigt, die ehrenamtlichen Brandschützer mussten in 2017 merklich öfter zur Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistungen ausrücken als in den Vorjahren (nebenstehend). Eine steigende Anzahl von Einsatzkräften könne bei weitem nicht jeder Landkreis verzeichnen, wie Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote im Pressegespräch festhielt. 2017 taten 3463 Feuerwehrleute ihren Dienst in den 104 Freiwilligen Wehren im Landkreis, 2016 waren 3423, 2015 3394 Männer und Frauen (2014 mehr als 2015 mit 3432 Männer und Frauen). Entscheidend für die Stabilität oder vielmehr den leichten Zuwachs seit 2015 sei der Unterbau durch die Jugend- und Kinderfeuerwehren. Seiteneinsteiger könnten dagegen nur in Einzelfällen gewonnen werden. Einsatzabteilungen beziehen Nachwuchs in erster Linie aus Jugendfeuerwehren: Insgesamt sind rund 2000 Jugendliche und Kinder in den Nachwuchsorganisationen der Schaumburger Feuerwehren aktiv. Hier zahle sich unter anderem das Bemühen aus, neben den Jugendfeuerwehren auch nahezu flächendeckend Kinderfeuerwehren aufzubauen. Kreisjugendfeuerwehrwartin Silke Weibels hielt fest, dass der Unterbau der Schaumburger Wehren mit seinen Zuwächsen in Kinder- und Jugendfeuerwehren zu den erfolgreichsten Deutschlands zähle. Mit einem großen und engagierten Team an Jugendfeuerwehrwarten und weiteren Betreuern seien die Wehren im Landkreis gut aufgestellt. Neben der Heranführung an das Feuerwehrwesen spiele das Freizeitangebot vom Zeltlager bis zu vielen weiteren Gruppenaktivitäten eine wichtige Rolle, um die jungen Leute zu binden. Sönke Fische vom Team Presse der Kreisfeuerwehr ergänzte, dass es wichtig sei, mit der Kinderfeuerwehr einen frühen Zugang zu finden, gerade angesichts des großen Angebotes alternativer Freizeitbetätigungen. Silke Weibels hielt fest, dass für die Kinder- und Jugendfeuerwehrleute der Erwerb von sozialen Kompetenzen wie Teamfähigkeit dazu Durchhaltevermögen und Flexibilität ein großer Gewinn sei. Die gemeinsame, nicht konkurrenzorientierte Zusammenarbeit zum Erreichen eines Ziels spiele hierzu eine wichtige Rolle. Aufgrund der hohen Bedeutung sei es wichtig, die intensive Jugendarbeit fortzuführen und noch zu verbessern, wie Klaus-Peter Grote ausführte. Eine problematische Phase bleibe der Übergang von den Jugendfeuerwehren zu den aktiven Wehren, in der viele junge Leute ausscheiden würden. Dies sei sicherlich auch in Rahmenbedingungen wie Wohnortwechseln in Folge von Ausbildung oder Berufseinstieg begründet. Oft würden die jungen Leute aber auch keine Bindung zu den Einsatzabteilungen finden. Die Nachwuchsabteilungen würden sich schwer tun, Jugendliche mit Migrationshintergrund zu gewinnen. Hier spiele eine entscheidende Rolle, dass Freiwillige Feuerwehren wie in Deutschland in vielen Herkunftsländern unbekannt seien. Viele Zugewanderte würden Feuerwehr und Uniform mit Erfahrungen an den Staat in ihrer Heimat verbinden, der ihnen als autoritäres System begegnet sei. Trotzdem sei es in den kleineren Ortschaften vielfach auch gelungen, junge Flüchtlinge zum Mitwirken in Kinder- und Jugendfeuerwehr zu gewinnen, so Silke Weibels. Weil die Familie nun häufig in die Stadt umzögen, gehe der Kontakt verloren. "Wir sehen uns hier aber in der Verantwortung", erläuterte Klaus-Peter Grote, dass sich die Feuerwehr in diesem Feld weiter engagieren werde. Gleiches gelte für die Stärkung des demokratischen Bewusstseins. Die Feuerwehr müsse rechtsradikalen Tendenzen entgegentreten.Foto: archiv bb

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