Eine umfassende Unterstützung für werdende junge Eltern

LANDKREIS (bb). Der Kreisverband Schaumburg der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat mit einer Feierstunde im Kreishaus in Stadthagen das zehnjährige Bestehen seines Projektes "Einstieg ins Leben" begangen. Dieses bietet werdenden jungen Eltern eine intensive Beratung und Begleitung an, um zu ihrem und zum Wohl des Kindes möglichst früh Unterstützung zu leisten. Wie halte ich das Baby, damit es beim Baden nicht abrutscht? Wer hilft, wenn das Kind über Stunden getragen werden muss, weil es nicht einschlafen kann? Die Projektmitarbeiterinnen Ulrike Dommnich und Gisela Schäfer erinnerten an Unsicherheiten und Herausforderungen, denen sich wohl alle Eltern gegenübersehen. Wie froh sei man dann, wenn beispielsweise die eigenen Eltern oder Schwiegereltern vorbeikommen, um zu helfen. Auf solche Ressourcen könnten viele der jungen Leute, die von "Einstieg ins Leben" unterstützt werden, eben nicht zurückgreifen. Das Projekt sei für sie längst zu einer Herzensangelegenheit geworden, erklärten die beiden Sozialpädagoginnen, die seit dem Start von "Einstieg ins Leben" im Oktober 2008 208 junge Mütter und Eltern begleitet haben. Ebenfalls wirkte Dagmar Sever im Projekt mit, Anja Wildt unterstützt im Bereich der Verwaltung. Dabei bietet "Einstieg ins Leben" jungen Eltern ein sehr umfassendes Betreuungsangebot. Das betrifft etwa die Unterstützung bei Behördenangelegenheiten, Kontaktaufnahmen zu Hebammen, Geburtsvorbereitungskurse, Vermittlung finanzieller Hilfen und vieles weiteres mehr. Bei Bedarf besuchen Ulrike Dommnich und Gisela Schäfer die jungen Eltern auch zu Hause. Überwindung von Berührungsängsten mit Behörden und die Auseinandersetzung mit der neuen Rolle als Mutter oder Vater, Ziel sei es stets, günstige Rahmenbedingungen für ein Familienleben zum Wohle des Kindes zu entwickeln. Dabei beruhe die Zusammenarbeit mit den jungen Eltern stets auf Basis der Freiwilligkeit. Unterstützt werden zum Beispiel junge Mütter, die während der Schul- oder Ausbildungszeit schwanger werden, mit finanzieller Unsicherheit oder wenig Unterstützung aus der Familie zu ringen haben. "Einstieg ins Leben" wird vom Landkreis Schaumburg finanziert und zusätzlich ideell und materiell von der Bürgerstiftung Schaumburg unterstützt. Ebenfalls vor zehn Jahren stieg die AWO in die Trägerschaft der Familienhebammen ein, die den Arbeitsbereich "Frühe Hilfen" seitdem ergänzen. Landrat Jörg Farr versicherte, dass der Landkreis das Projekt "Einstieg ins Leben" weiter unterstützen werde. Diese Aufgabe sei beim landjährigen Partner AWO mit ihrer umfassenden Vernetzung gut aufgehoben. Der AWO-Kreisverbandsvorsitzende und Ex-Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier hatte einleitend erläutert, dass die AWO stolz darauf sein könne, die Notwendigkeit dieses Angebots vor zehn Jahren erkannt und zu einem wirkungsvollen Unterstützungsinstrument aufgebaut zu haben. Aus Anlass des Jubiläums holte die AWO die Fotoausstellung "Oh my Baby" der niederländischen Künstlerin Annet van der Voort in den Landkreis. Die Ausstellung, die Porträts von minderjährigen Müttern mit ihren Kindern zeigt, ist zunächst im Kreishaus, später in der Sparkasse in Stadthagen und dann in Rinteln zu sehen. Foto: bb