1. Die Wiedensahler Eiche ist sehr gefragt

    Hochbetrieb in der Forstgenossenschaft / Gute und fehlerfreie Stammstücke stehen zum Verkauf

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    LANDKREIS (jb). Wie in jedem Jahr ist jetzt Hochsaison in der Forstgenossenschaft Wiedensahl. In der laublosen Zeit werden Eichen und Buchen eingeschlagen. Aus den bis zu 180 Jahre alten Eichenwäldern hat der Vorstand der Forstgenossenschaft, die von den Niedersächsischen Landesforsten fachlich betreut wird, etwa fünfzig stärkere Bäume genutzt. Zusammen mit dem Revierförster Karl-Heinz Dose vom Forstamt Nienburg werden die am Waldweg liegenden Bäume nun vermessen und für den Verkauf aufgeteilt. Gute und fehlerfreie Stammstücke gehen zusammen mit Wertholz anderer Waldbesitzer auf die Eichen-Submission im Schaumburger Wald zum Verkauf gegen Meistgebot. "Die zunehmenden Verfärbungen und Risse im Holz zeigen uns, dass das Holz nun genutzt werden sollte, bevor es weiter entwertet", erläutert Förster Karl-Heinz Dose, während er die nummerierten Stämme in seinen Tablet-Computer eintippt. Arend Oetker, 1. Vorsitzender der Forstgenossenschaft freut sich über die rege Nachfrage nach Eichenholz. "Die guten Qualitäten für Furnier und Tischlerware auf der Submission im Schaumburger Wald ziehen bundesweit immer mehr Käufer an." Aber auch dass ein hoher Anteil des Holzes in der Region verarbeitet wird, ist dem Vorstand wichtig. "Wir vermarkten das nicht versteigerungsfähige Eichenstammholz für Dielen, also Fußbodenqualität, an ein Sägewerk in Obernkirchen und Eichenbauholz geht in die Nähe von Petershagen. Weitere sägefähige Stücke verarbeiten wir selbst auf Bestellung zu haltbaren Eichen-Pfählen, so dass aus einer Eichenkrone kaum Brennholz übrig bleibt", so Oetker. Daher kommt das Brennholz, welches die Forstgenossenschaft vermarktet, aus Pflegedurchforstung von Buchen und liegt bereits in verkaufsfähigen Einheiten am Waldweg. Damit werden rund vierzig Brennholzkunden in Wiedensahl und der weiteren Umgebung versorgt. Revierförster Karl-Heinz Dose weist auf die Bedeutung der Eiche für die Forstgenossenschaft hin. "Die schweren aber fruchtbaren Böden sind für uns Förster sogenannte Eichen-Zwangsstandorte. Daher wird die Eichenwaldfläche eher zunehmen und die Fichte als Risikobaumart auf Dauer stark abnehmen." Vorsitzender Arend Oetker will aber nicht ganz auf Nadelwald verzichten. "Wir sind mit dem Wachstum der anderswo geschätzten Douglasie hier nicht ganz zufrieden. Eine interessante Alternative ist die Weißtanne von der wir einige sehr vitale Altbäume haben, die sich sehr gut aussamen." Wenn im Frühjahr alles Holz vermarktet und aus dem Wald abgefahren ist, wird die diesjährige Saison mit dem Nachpflanzen von fast 20.000 Eichen, aber auch Ahorn und Hasel, abgeschlossen. Die Submission von hochwertigem starkem Eichenholz ist ein Verkauf nach schriftlichem Meistgebot. Alljährlich Mitte Februar gibt es diesen Verkaufstermin. Das Angebot, also die Eichenstämme, wird in Mengen von mittlerweile 600 bis 800 Kubikmetern Eichenholz an der sogenannten "Betonstraße" im Fürstlichen Forstamt Bückeburg präsentiert. Im Februar 2019 jährt sich diese Form der Holzauktion zu der mittlerweile Holzkäufer aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland kommen, zum 12. Mal. Das angebotene Eichenwertholz stammt aus dem Fürstlichen Forstamt Bückeburg, dem Kreisforstamt Spießingshol und aus den von der Revierförsterei Leese betreuten Forstgenossenschaften Wiedensahl, Loccum und Leese, der Stadtforst Rehburg und der Interessentenforst Winzlar. Jeder Käufer kann auf die für ihn interessanten Stämme bieten, der Zuschlag erfolgt öffentlich nach dem höchsten Gebot. Foto: Landesforsten/ Rainer Städing

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