Gottesdienst in St. Martini auf Bildschirmen in ganz Deutschland

STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Hunderttausende von Fernsehzuschauern werden an Heiligabend am Bildschirm einem Gottesdienst in der St. Martini-Kirche in Stadthagen folgen. Angehörige der Kirchengemeinde haben sich mit langem Vorlauf auf die Aufnahmen für den ZDF-Fernsehgottesdienst vorbereitet. "Ich stelle mich gleich wieder in den Mittelgang, an den Platz der Führungskamera", erklärte Pfarrerin Elke Rudloff, Senderbeauftragte für die ZDF-Fernsehgottesdienste. So diente sie während der folgenden Probe als Orientierungshilfe für die am Gottesdienst Mitwirkenden um Superintendent Martin Runnebaum. Schließlich sind beim Fernsehgottesdienst nicht wie sonst üblich die Kirchenbesucher allein die Adressaten von Predigt und Liturgie, sondern darüber hinaus Hunderttausende von Fernsehzuschauern. Entsprechend müssen sich die Mitwirkenden darin üben, beim Gottesdienst in die Kamera zu schauen. Ziel sei es, den Menschen aus der Gemeinde durch eine gründliche Vorbereitung und Planung Sicherheit zu geben, damit sie ihren Gottesdienst trotz der Fernsehaufnahmen entspannt feiern könnten, so Elke Rudloff im vorhergehenden Pressegespräch. Es solle möglichst eine Souveränität erreicht werden, die dazu führe, dass im Aufnahmemoment über die besondere Situation nicht mehr nachgedacht werde. Elke Rudloff war zur dritten Probe für die Aufnahme nach Stadthagen gereist, insgesamt kam sie im Zuge der Vorbereitungen rund zehn Mal in die Kreisstadt. Deren Start geht bis auf den Herbst 2017 zurück. Damals fuhr ein engeres Team zu einem ersten Workshop zum ZDF nach Berlin, um für das Verhalten vor der Kamera zu üben. Viele weitere Schritte mit einer erweiterten Arbeitsgruppe folgten. So galt es unter anderem, ein Drehbuch zu entwerfen, das den besonderen Umständen eines Fernsehgottesdienstes, nicht zuletzt den Zeitvorgaben, gerecht wurde. Dabei sei der Gottesdienst beispielsweise thematisch so auszurichten, dass er Felder anspreche, zu denen neben den Stadthägern auch das Fernsehpublikum von Flensburg bis Garmisch-Partenkirchen einen Bezug aufbauen könne, wie Elke Rudloff und Martin Runnebaum ausführten. Gleichzeitig sollen Eigenheiten der jeweiligen Kirchengemeinde deutlich werden. Im Jahresdurchschnitt verfolgen rund 700.000 Zuschauer die Fernsehgottesdienste des ZDF. Normalerweise werden diese in Form einer Live-Übertragung gesendet. In Stadthagen wird ein Gottesdienst am 23. Dezember ab 17 Uhr gefeiert, den ein 25-köpfige ZDF-Team mit vier bis fünf Kameras aufzeichnet. Das ZDF strahlt diese Aufzeichnung dann am 24. Dezember ab 21.45 Uhr aus. Mit dieser Aufzeichnung kommt der Sender den Wünschen der St. Martini-Gemeinde entgegen, wie Martin Runnebaum festhielt. Damit werde es möglich, dass die Gemeinde wie üblich an Heiligabend vier Gottesdienste feiere. Mit der Aufzeichnung ist die Tätigkeit der Gemeinde rund um den Fernsehgottesdienst noch nicht abgeschlossen. Zur Ausstrahlung am 24. Dezember werden rund 20 Gemeindemitglieder bis in die Nacht am Telefon bereitsitzen, um Anrufe von Fernsehzuschauern entgegen zu nehmen. Foto: bb