1. Machen "getprojekt" und "Planet Energy" eigentlich gemeinsame Sache?

    NABU befürchtet: Der eine macht die Drecksarbeit, der andere wäscht seine Hände in Unschuld

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    RINTELN (ste). Der Rintelner NABU ist in Alarmbereitschaft. Nachdem bekannt wurde, dass "Planet Energy" als Tochtergesellschaft von Greenpeace Energy überraschend die Baurechte für das geplante Windkraftprojekt in Westendorf an das Kieler Unternehmen "getproject" verkaufte, fragt man sich beim NABU nun: "Wie geht es weiter?" Das Hamburger Unternehmen Planet Energy war wegen des beim NABU umstrittenen Projektes, das unter anderem das im Wesertal brütende Seeadlerpaar unweit der Auenlandschaft Hohenrode gefährden soll, zunehmend in öffentliche Kritik geraten. Der NABU fragt sich nach eigenen Recherchen jedoch nun, ob es sich bei dem vermeintlich neuen Investor nicht doch um den alten handeln könnte, wie Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln und stellvertretender Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, vermutete: "Es gibt bereits realisierte Windkraftprojekte wie den 2011 in Betrieb genommenen Windpark Suderburg im Landkreis Uelzen, bei dem getproject und Planet Energy sehr eng zusammengearbeitet haben.""Getproject"übernehme den technischen Betrieb der Anlagen, Planet Energy vermarkte das Projekt. Auch weitere Projekte wie den Windpark in Langenbrügge hätten beide Unternehmen kooperativ realisiert. Für den NABU zeigt sich dabei ein Schema: Firma getproject übernimmt die unliebsame Aufgabe, die Errichtung der Windkraftanlagen notfalls auch gegen lokalen Widerstand der Genehmigungsbehörden und Bürgerinnen und Bürger juristisch durchzusetzen, während Planet Energy den Strom über die Muttergesellschaft Greenpeace Energy als Ökostrom verkauft. Büscher spitzt zu: "getproject macht die Drecksarbeit, während Planet Energy versucht, die Hände in Unschuld zu waschen!" Genau dieselbe Vorgehensweise erwartet der NABU nun auch im Wesertal: "Man versucht nun, die Öffentlichkeit zu täuschen und zu verhindern, dass dieses Projekt weiterhin mit dem Namen Greenpeace verbunden ist", wie Büscher vermutet. Der NABU verlangt nun sowohl von getproject als auch von Planet Energy, den Menschen im Weserbergland reinen Wein einzuschenken, und fragt: Wer soll hinterher die Anlagen vermarkten und den Strom verkaufen? Indes bleibt für den NABU klar, dass das Projekt, solange man nicht davon abrückt, es zu realisieren, mit dem Namen Greenpeace verbunden bleiben wird - auch auf den Protestbannern des NABU. Das schlechte Gewissen oder der bereits entstandene Imageschaden scheint laut NABU zu dem jüngsten Schritt bewogen zu haben, was jedoch nicht mehr als Augenwischerei sei. Die klare Forderung des NABU in Richtung Hamburg und Kiel bleibt, wie Büscher bekräftigt: "Beenden Sie dieses umstrittene Projekt so schnell wie möglich!" Foto: ste/privat

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