Weg vom Vorsitzenden und hin zu Ressortleitern

RINTELN (ste). Die Vereinigte Turnerschaft Rinteln kratzt erneut an der 2.000-Mitglieder-Grenze. Eine Herausforderung auch für die Leitung des Vereins, für den der Vorsitzende Karl-Heinz Frühmark auf der einberufenen Mitgliederversammlung herausstellte, dass es immer schwieriger werde, Menschen zu einem Vorstandsposten in einem Verein zu bewegen. Und dies treffe insbesondere auch auf den ersten Vorsitzenden zu, bei dem alle Fäden im Verein zusammenlaufen. Die VTR habe sich deshalb dazu entschieden, die Struktur im Verein durch eine Satzungsänderung neu zu gliedern und statt der bisherigen Vorstandsposten Leiterinnen und Leiter von sechs Fachbereichen, genannt Ressorts, zu wählen. Die haben im neuen Vorstand klar geregelte Arbeitsbereiche und einen richtigen "Ersten Vorsitzenden" gibt es nach der Änderung nicht mehr. Warum dies unter anderem notwendig ist, sollte ein fiktives Gespräch zwischen einem Vorstandsmitglied (Ulrike Böer) und einem Vereinsmitglied (Cornelia Strübe) darstellen. Sehr plakativ stellten beide dar, dass es zwar viele Menschen im Verein gibt, die hier ihren Sport ausüben wollen, warum sie sich jedoch für den Verein engagieren sollten und warum sie wie viel Geld bezahlen sollen, das wissen viele nicht. Dabei biete die VTR lebensbegleitende Sportangebote, die zum Teil sogar Alleinstellungsmerkmale in der Stadt hätten. Außerdem bringt sich die VTR immer mehr in das betriebliche Gesundheitsmanagement mit ein. Wie wenig sich die fast 2.000 Mitglieder der VTR allerdings für ihren Verein und die Ehrenämter darin interessieren und sich engagieren, zeigte auch die Anwesenheit von nur 43 Stimmberechtigten auf der Mitgliederversammlung. Besonders bedenklich war dies, da hier wegweisende Entscheidungen für die Zukunft der VTR getroffen wurden. Für Karl-Heinz Frühmark zwar auch ein Ärgernis, aber die Satzung gibt her, dass der Verein auch bei so wenig Anwesenden Entscheidungen treffen darf: "Wer nicht kommt, hat sein Stimmrecht verloren!" Die neue Struktur sieht vor, das Ressort 1 unter der Leitung von Ulrike Böer mit Jugend- und Seniorenarbeit, Satzung, Ehrungen und mehr zu beschäftigen. Das Ressort 2 soll laut Mitgliederbeschluss von Cornelia Strübe geleitet werden und beschäftigt sich mit Interessenvertretungen und Kooperationen, unter anderem mit dem TSV Krankenhagen. Im Ressort 3 sind die Finanzen und die Verwaltung angesiedelt, geführt wird es von Karl-Heinz Frühmark. Den Sportbetrieb im Ressort 4 hat Karin Lincke-de Koekkoek unter sich und dort ist unter anderem die Aus- und Weiterbildung von Übungsleitern sowie die Fachabteilungen untergebracht. Das Weser-Fit-Rinteln ist im Ressort 5 unter der Leitung von Maike Wagenaar. Hier soll eigenständig die Akquise neuer Mitglieder, Personalentwicklung und mehr bearbeitet werden. Im sechsten Ressort leitet Benedikt Brill das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. Die Posten wurden durch die Versammlung einstimmig besetzt, nur Bernd Jäger stimmte gegen die Ressortleiterinnen zwei und vier. Foto: ste