1. Möglicher Kita-Neubau entfacht Diskussion

    Schmidt wirft der SPD "Rolle rückwärts" beim Ausbau der Kinderbetreuung vor

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    SAMTGEMEINDE NENNDORF (jl). Die gute Nachricht vorweg: Der Jugendausschuss ist dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt, eine Kindertagesstätte in Kooperation mit der Klax Niedersachsen gGmbH möglichst am Ortseingang Haste zu errichten (das SW berichtete). Einvernehmlich fiel das Pro-Votum allerdings nichts aus. Die SPD enthielt sich - nach einer hitzigen Debatte um Kinderzahlen und die Trägervielfalt. Entstehen soll eine Einrichtung mit drei Regelgruppen für Drei- bis Sechsjährige und einer Krippengruppe. Um möglichst schnell starten zu können, will die Kommune mit der Klax Niedersachsen, deren Geschäftsführerin Ann-Kathrin Fortmann auch der Sitzung beiwohnte, ins Gespräch kommen. Das Unternehmen soll als Bauherr und Betreiber fungieren. Und genau daran störte sich die SPD-Fraktion. "Nichts gegen die Klax, die wird gut angenommen, man kann aber auch mal in mehrere Richtungen denken", sagte Katrin Hösl. Der Antrag, ein Bewerbungsverfahren anzuschieben, um auch Konzeptideen anderer Träger vorgelegt zu bekommen, scheiterte an den sechs Gegenstimmen der anderen Gremiumsmitglieder. Obgleich er die Verwaltung lobte für ihre schnelle Reaktion auf die Forderung seiner Partei, die Kinderbetreuung in den Nordgemeinden auszuweiten, sprach sich Sigmar Sandmann (SPD) gegen einen "umgehenden Planungsauftrag in der Größenordnung" aus. "Man muss sich hier in Ruhe die Entwicklung angucken", forderte er mit Blick auf Geburtenzahlen, die sich auf dem Niveau von vor zehn Jahren bewegten. Das sei man dem Bürger bei der desolaten Haushaltslage schuldig. Aussagen, die Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt irritierten und die er als "Rolle rückwärts" kritisierte. Er verwies auf den noch vor einem Jahr im Jugendausschuss einstimmig gefassten Beschluss, die Planungen für einen Kita-Neubau voranzutreiben. Zudem besagten die Fakten -"das sind keine Marsmenschen, sondern Kinder, die schon da sind "-, dass beim jetzigen Stand der Kindergartenplätze in zwei Jahren 60 Drei- bis Sechsjährige nicht betreut werden können. Das liege an geburtenstarken Jahrgängen, die jetzt folgten. Nach Ansicht Sandmanns würde die Samtgemeinde mit den geplanten 75 Plätzen dennoch mehr Kapazitäten als benötigt schaffen. André Lutz, Leiter des Bereichs Bildung und Soziales, gab zu bedenken, dass beispielsweise die Haster Einrichtung um eine dritte Integrationsgruppe erweitert werden soll. Das führe wieder zu Platzeinbußen. Bernd Reese (Grüne), der den Neubau begrüßte, regte in Anbetracht der Finanzsituation an, dass die betroffene Nordkommune die Grundstückskosten übernehmen solle. Die Gemeinde Hohnhorst, in deren Gemarkung die favorisierte Fläche liegt, stellt laut Schmidt bereits 100.000 Euro in den Haushalt 2019 ein, um das entsprechende Areal erwerben zu können. Wie in Bad Nenndorf, soll es der Samtgemeinde dann kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Auch CDU und WGN lobten die Ausarbeitung und gaben - bei den drei Enthaltungen aus dem SPD-Lager - dem Vorhaben grünes Licht. Jetzt muss der Samtgemeindeausschuss entscheiden.

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