1. Ein Diakon sucht immer Kontakt zu Menschen

    Seit 25 Jahren ist Günter Fichte ein kirchlicher Repräsentant im Zivilberuf

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    LAUENAU (al). In Zeiten, in denen es in der katholischen Kirche immer mehr an Geistlichen mangelt, kommt Diakonen immer größere Bedeutung zu. Sie übernehmen Aufgaben und Termine, die den hauptamtlichen Seelsorger entlasten. Seit jetzt 25 Jahren hat sich der Lauenauer Günter Fichte dieser Aufgabe verschrieben. Am morgigen Sonntag, 22. September, wird das Jubiläum im Gottesdienst um 11.30 Uhr gewürdigt. Zu den Aufgaben eines Diakons gehören Andachten und Predigten sowie Taufen, Trauungen und Beerdigungen. "Diakone machen Karriere nach unten", zitiert der 67-Jährige gern einen Satz, der sein ganzes Tun bestens umschreibt. Er will in seiner Umgebung auf menschliche Not aufmerksam machen und Christen, die sich sozial engagieren, unterstützen. Oft geschieht das im Verborgenen. Ein Gottesdienst oder eine andere kirchliche Feier sind dagegen nur die äußeren Zeichen seiner Tätigkeit. Dann steht er im weißen Talar vor dem Altar in der eigenen Pfarrei oder auch an der Seite eines evangelischen Kollegen zum Beispiel bei Zeltfesten und anderen Gelegenheiten. Die Ökumene liegt ihm besonders am Herzen. Und gerade bei Terminen außerhalb eines Gotteshauses sieht er große Vorteile: "Dann bekomme ich auch Kontakt zu kirchenfernen Mitmenschen." Der inzwischen pensionierte Diplom-Sozialarbeiter, der in Justizvollzugsanstalten in Bückeburg und Hameln beschäftigt war, kam während seines Studiums in Wiesbaden zur Theologie. Neben den Vorlesungen in seinem Hauptfach belegte er Grund- und Aufbaukurse, die zwar im Bistum Limburg Anerkennung fanden, nicht aber nach seiner Rückkehr im Bistum Hildesheim. Folglich stellte er sich erneut den fälligen Prüfungen und wurde mit sieben weiteren Bewerbern am 18. September 1993 von Weihbischof Heinrich Machens in sein Amt berufen. Den Schritt zum hauptberuflichen Diakon wollte Fichte nicht gehen: Die Bindung zum Arbeitsplatz sollte unbedingt bestehen bleiben. Im Schnitt zweimal wöchentlich fordern ihn Termine; vor allem seit seinem Eintritt in den Ruhestand. Gern bereitet er Predigten vor, indem er von Alltagsdingen Bezüge zu biblischen Aussagen aufzeigt. Und ebenso gern steht er vor jungen Paaren, die sich das Ja-Wort geben wollen. "Aber wir trauen ja nicht", macht er klar, "wir beglaubigen nur deren Entscheidung". Foto: al

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