96 will sich für konstruktiven Ansatz belohnen

HANNOVER (bb). Das anspruchsvolle Auftaktprogramm hat Hannover 96 absolviert, nun beginnen die Fans auf den ersten Sieg hinzufiebern. Die nächste Chance dazu besteht am heutigen Sonnabend um 15.30 Uhr im Auswärtsspiel beim Aufsteiger aus Nürnberg. Und am Dienstag um 20.30 Uhr geht es auf eigenem Rasen gleich gegen die TSG Hoffenheim weiter. Bremen, Dortmund, Leipzig, ohne Frage war es ein happiges Startprogramm, durch das sich die 96er kämpfen mussten. Für das Auftreten in diesen Begegnungen ernteten sie Lob. Die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter war niemals chancenlos. Sie forderte jeden dieser Gegner, fand spielerische Lösungen, um in die Offensive zu gelangen. Und zeigte sich trotz einiger Neuformierungen im Mannschaftsgefüge defensiv stabil. Und zwei Punkte gegen drei starke Gegner ist keine Bilanz, um die Haare zu raufen. Allerdings beginnt nun bei den Fans die Erwartungshaltung auf den ersten Sieg zu wachsen. Und gegen einen Aufsteiger wie Nürnberg wäre 96 doch nun wirklich dran, mögen viele denken. Trainer Breitenreiter warnte branchenüblich davor, den Gegner zu unterschätzen. Und tatsächlich, einen Spannungsabfall können sich die Hannoveraner nicht leisten. Nürnberg holte zuletzt seinen zweiten Saisonpunkt mit einem 1:1 gegen Bremen. Dabei nervte der Club Werder phasenweise gehörig mit einer konzentrierten, schwer zu bespielenden defensiven Grundhaltung. Und störte ja nach Situation mit frechem Draufgehen das Aufbauspiel der Bremer. In einer insgesamt an Höhepunkten armen Begegnung erreichten die Clubberer kurz vor Abpfiff noch den 1:1-Ausgleich. Das Duell 96 gegen Leipzig bot dagegen weit mehr Spektakel, allerdings standen die "Roten" am Ende mit leeren Händen da. Hannover agierte in Leipzig munter nach vorn, hatte insgesamt mehr Ballbesitz als Leipzig und kam zu einer Reihe von Chancen. Soweit so gut, allerdings griff 96 nicht entschlossen genug zu, wenn Leipzig im Konterspiel seine ureigene Stärken ausspielte. Leipzig erzielte zwei Tore nach Umschaltaktionen. Begünstigt auch durch riskante Pässe von 96 ins Zentrum, genau dort, wo die Platzherren gerne den Ball gewinnen und den Blitz-Gegenangriff einleiten. Gegen Nürnberg gilt es nun, den konstruktiven und mutigen Ansatz im Vorwärtsspiel beizubehalten und gleichzeitig Nürnbergs Gegenstöße zu unterbinden. Wobei die Gastgeber nicht die individuelle Qualität wie Leipzig haben. Dienstag folgt die Partie gegen Hoffenheim, die bei einem Sieg und zwei Niederlagen bisher drei Punkte gesammelt haben. Im ersten Champions-League-Spiel gelang der TSG ein Unentschieden gegen Donezk. In der Liga unterlag das Team gegen Aufsteiger Düssedorf. 96 ist auf eigenem Platz am Dienstag gewiss nicht chancenlos. Foto: bb