1. Direkteinstieg von Hannover 96 erzürnt Ligakonkurrenz

    Heute spielen die SGR-B-Jugend-Mädels gegen 96 RODENBERG/LANDKREIS (bb). Am heutigen Mittwoch um 19.30 Uhr treten die Niedersachsenliga-B-Jugend-Mädels der SG Rodenberg auf eigenem Platz gegen die Juniorinnen von Hannover 96 an. Grundlage dafür, dass diese Partie stattfindet, ist eine Entscheidung des Verbandssportgerichts des Niedersächsischen Fußballverbandes. 96 hat seine B-Juniorinnen über den Klageweg in die Niedersachsenliga gebracht, eine Entscheidung, die für Frust und Unverständnis bei anderen Vereinen in der Klasse sorgt.

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Axel Depping, Jugendleiter der SG Rodenberg, formulierte in einer Stellungnahme: "In meiner nun fast 10jährigen Tätigkeit als Jugendleiter der SG Rodenberg war mir nicht bekannt, dass ein Verein eine Mannschaft einfach in der höchstmöglichen Liga des Verbandes anmelden kann, ohne vorher auch nur eine einzige Jugendmannschaft im Spielbetrieb gehabt zu haben." 96 hatte vor der laufenden Saison keine Mädchenmannschaften gemeldet. Als 96 nun mit einem Team in der angelaufenen Serie in der Niedersachsenliga starten wollte, lehnte der Mädchen- und Frauenausschuss des NFV diesen Antrag zunächst ab. 96 erhob Einspruch, und während die restlichen Liga-Teilnehmer loslegten, zog sich das Entscheidungsverfahren hin. Ende August kam das Verbandssportgericht nun zum Urteil, dass die 96-Mädels am Spielbetrieb teilnehmen dürfen. Das Gericht begründet dies einerseits damit, dass es nicht Bedingung in diesem Bereich sei, dass neugegründete Teams bestehender Vereine erst im Kreisbereich starten müssen. Auch sei die Meldung von 96 zu einem Zeitpunkt erfolgt, als noch eine Ausschreibung gültig war, welche die Teilnahmen nicht davon abhängig machte, dass bereits in der Vorsaison Juniorinnen-Teams im Spielbetrieb mitmischten. Hinzu komme, dass mit dem Krusenbuscher SV ebenfalls ein Team neu in die Niedersachsenliga startete, das in der Vorsaison auch keine Vertretung im B-Juniorinnen-Bereich ins Rennen schickte (allerdings bei den C-Juniorinnen). Axel Depping formulierte, dass die ganze Angelegenheit einen "faden Beigeschmack" hinterlasse. Zunächst habe 96 "durch das Abwerben der Spielerinnen die anderen Vereine der Liga gezielt geschwächt, um sich später in den Spielbetrieb selbst noch einzuklagen", so Deppings Vorwurf. Auch sieht der Jugendleiter die Kommunikation des NFV kritisch, dieser habe die Vereine nur unzureichend über das Einschlagen des Klageweges von 96 informiert. Und so Möglichkeiten zur Reaktion genommen. 96 weist Deppings Vorwürfe zurück. Das Bemühen um neue Spielerinnen sei Alltagsgeschäft. 96 habe zum Probetraining geladen. Sicherlich spiele die hohe Bekanntheit des Vereins eine Rolle. Ein Budget zur Bezahlung von Spielerinnen sei nicht vorhanden. Aus seiner Sicht sei das Vorgehen von 96 unsportlich, wie Depping unterstreicht. Von der Kooperation der SGR mit dem VfL Wolfsburg und der freundschaftlichen Zusammenarbeit mit Werder Bremen sei er anderes gewohnt. Mit dem VfL würden beispielsweise gemeinsame Sichtungstrainings organisiert. Spielerinnen der SGR seien nach Wolfsburg und Werder in hochklassige Teams gewechselt und seien bei den Bundesligaclubs weiter ausgebildet und gefördert worden. Eine dieser Akteurinnen sei mittlerweile zurückgekehrt und kicke als Leistungsträgerin bei den SGR-Damen in der Landesliga. Mit diesen Vereinen funktioniere also ein freundschaftlicher Umgang, "im Gegensatz zum bisherigen Vorgehen von Hannover 96", formuliert Depping seine scharfe Kritik an den Hannoveranern. Heute um 19.30 Uhr wird nun die Begegnung zwischen der SG Rodenberg, derzeit ungeschlagener Tabellenführer der Niedersachsenliga, gegen die 96-Mädels auf dem Sportgelände der SG angepfiffen. Der Eintritt ist frei.Foto: archiv bb

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an