1. Der Weg in die Führungsetage führt manchmal über Umwege

    Mario Caspary hat studiert, eine Ausbildung absolviert und dann ein duales Studium angehängt

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    RINTELN (ste). Rasterlocken, Holzfällerhemd, Jeans, Kinnbart, freundliches Lächeln, ein offenes Wesen und einen klaren Blick nach vorne. Mario Caspary ist 30 Jahre und frischgebackener Werksingenieur mit einem "Bachelor of Engineering: Elektrotechnik" bei O-I GLASSPACK in Rinteln: "Bachelorarbeit mit Bestnote 1.0", sagt Caspary so ganz nebenbei, als wenn das normal wäre: "Es hat eben alles gepasst." Der Weg dahin ging jedoch nicht immer geradeaus. Es gab ein Abenteuer in Hamburg, das ein "Audio Engineering" Studium beinhaltete, was so viel wie Toningenieur bedeutet, einen Abschluss mit Diplom, allerdings keinen Job! Nach seinem Abi wagte Mario Caspary dieses Abenteuer, kam dann jedoch zurück nach Rinteln und erfuhr von seiner Großmutter, dass "OI" einen Industrieelektriker sucht: "Mittlerweile war ich auf der Suche nach einer konstanten Einnahmequelle und neuen Herausforderungen. Da passte die freie Stelle des Unternehmens perfekt zu mir!" Also stellte er sich bei der Ausbildungsabteilung und Mareike Buschmeier vor, wurde genommen, machte eine entsprechende Ausbildung und schnell sah man im Betrieb in dem jungen und engagierten Mann Potential für mehr. Im August 2014 startete Caspary nach abgeschlossener Lehre sein praxisintegriertes Studium: "Wir sind und waren auf der Suche nach potentiellen neuen Führungskräften im Unternehmen, denn unser Altersdurchschnitt liegt dort derzeit bei etwa 48 Jahren", so Mareike Buschmeier. Caspary passte also perfekt ins Team. Ausbildung wird bei "OI" ohnehin groß geschrieben. Für die sechs in diesem Jahr zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze als Industriemechaniker und Verfahrensmechaniker Glastechnik konnte Mareike Buschmeier aus 30 Bewerbern die sechs besten aussuchen. Außerdem hat sie in ihren Reihen noch mit Mario Erxleben einen dualen Studenten als Wirtschaftsingenieur. Nur durch die enge Zusammenarbeit mit den Berufsbildenden Schulen Rinteln sei es möglich, genügend qualifizierte Bewerber für das Unternehmen zu bekommen, weiß die Personalchefin. Was dabei immer wieder auffällt: "Meine Generation hat noch eine ausgewogene Work-Live-Balance im Auge. Heute wird jedoch den jungen Menschen vom Kindesalter an der rote Teppich ausgelegt und viele fragen sich: Was habt ihr als Firma mir zu bieten?" Doch Arbeit ist Geben und Nehmen und so müsse "OI" nicht nur fachlich ausbilden, sondern habe auch einen gewissen Sozialisierungsauftrag: "Manchen jungen Leuten fehlt es an einer gesunden Leidensfähigkeit. Wenn das Eis dann allerdings gebrochen ist und sie den Spaß an der Arbeit bei uns erkennen, bleiben sie auch bei OI", so Buschmeier. Der Vorteil des börsennotierten Unternehmens: "Wir haben uns am Standort noch ein gesundes Maß an familiärer Atmosphäre und ein soziales Gewissen für unsere Mitarbeiter bewahren können!" Nach den kommenden Sommerferien startet bereits wieder die Bewerbungsphase für das Jahr 2019 und Mario Caspary motiviert junge Menschen -auch mit Abitur- zu einer Ausbildung: "Es ist hier eben nicht nur heiß, laut, schmierig und es gibt Schichtarbeit, sondern hier kann man nach seiner Ausbildung auch weiter aufsteigen!" Ihm jedenfalls habe man bei seinem Studium sehr viel kreativen Freiraum eingeräumt. Er will sich bei den künftigen Auswahlgesprächen zusammen mit Mareike Buschmeier die Bewerber anschauen und ihnen dabei auch aufzeigen, was alles möglich ist. Foto: ste

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