"Ein Freiwilligendienst ist immer das, was man selber daraus macht"

STADTHAGEN (jb). Die Temperaturen werden immer wärmer, die Sommerferien rücken näher - und damit auch für manche das Ende der eigenen Schulzeit. Doch was nach der Schule machen? "Ich würde mich jederzeit wieder für den Bundesfreiwilligendienst entscheiden", erklärt Niklas Dielitzsch. Der 20-jährige Bückeburger wollte nach seinem Abitur nicht direkt ins Studium gehen - zumal er sich unschlüssig war, was er denn überhaupt studieren wollte. "Also entschied ich mich für den BFD am Ratsgymnasium hier in Stadthagen", fährt er fort. Vom 31. August des letzten Jahres bis zum 31. Juli wollte er die Schule einfach mal aus einer anderen Perspektive kennenlernen. Und dabei führte er die verschiedensten Aufgaben durch. So betreute er die Schwimmkurse, begleitete Ausflüge und half auch bei vielen organisatorischen Aufgaben fleißig mit. Mit viel Eigeninitiative stellte er auch ein eigenes "Projekt" auf die Beine: Er führte die Paten der 5. Klassen näher an die Jugendarbeit heran und ermöglichte ihnen, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis, dass sie ihre Jugendleiterkarte ablegen konnten. "Niklas war unser erster BFDler und gleichzeitig eine echte Bereicherung für uns. Er bachte sehr viel Eigeninitiative mit", kann Schulleiterin Angelika Hasemann lächelnd berichten. Weiterhin kümmerte sich Dielitzsch intensiv um zwei Flüchtlingskinder, die jetzt ihre Arabischprüfung mit einer "1" bestanden haben. "Gleichzeitig führe ich sie spielerisch an unsere Sprache heran. Das macht einfach unglaublich Spaß", berichtet er. "Mein schönstes Erlebnis war jedoch, als ein Junge aus der 6. Klasse Angst vor dem Schwimmen hatte und ich ihm dann geholfen habe. Zum Schluss schwamm er den perfekten Bruststil und nahm sogar einen extra Schwimmkurs. Das hat nicht nur mich unheimlich gefreut", erzählt Dielitzsch lächelnd. Eine besonders große Unterstützung war er auch in der Schulbücherei. "Die Hauptbibliothekarin ist nur bis 13 Uhr anwesend, danach müsste die Bücherei geschlossen werden. Da ich aber das Team unterstütze, konnten die Kinder auch noch nach ein Uhr Bücher ausleihen." Und wie soll es in Zukunft für ihn weiter gehen? "Zum 1. August fange ich eine Ausbildung zum Koch an. Allerdings finde ich Lehramt und etwas mit Kindern zu tun zu haben weiterhin interessant. Vielleicht werde ich das eines Tages miteinander verbinden und Kinder an das Kochen heranbringen", überlegt Dielitzsch. Wer nun selbst nicht weiß, wie es nach dem Abschluss weiter gehen soll, der hat die Gelegenheit sich beim Ratsgymnasium um die Stelle des BFDlers zu bewerben. "Zum 1. August suchen wir eine neue Besetzung. Dafür einfach im Schulsekretariat vor den Sommerferien unter 05721/ 2269 melden und bewerben", weiß Schulleiterin Hasemann. Die Stelle für den BFDler steht in Kooperation mit dem Landkreis, auch ein kleines Taschengeld springt dabei heraus. Foto: jb