1. Das "Inklusionsnetz.de" ist eine Ideenschmiede für Inklusion im Kreis

    Querdenken für Integration / Großes Netzwerk aufgebaut / Erfolgreiche Projekte

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    Der Name ist Programm, denn die Vernetzung von Betroffenen, Arbeitgebern und den Bürgern Schaumburgs genießt absolute Priorität. Beraten haben Sunita Schwarz, Projektleiterin des Netzwerks, und ihre Kolleginnen Sabrina Grimpe und Dorothea Kaiser inzwischen rund 300 Hilfesuchende, denen in vielen Fällen sinnvolle Beschäftigungen vermittelt werden konnten. Mehrere Menschen haben mit Unterstützung des Netzwerks sogar feste Jobs gefunden. "Eine junge Frau, die vorher im Wohnheim für seelisch erkrankte Menschen in Probsthagen gelebt hat, absolviert heute eine Verwaltungsausbildung bei der Stadtverwaltung Hannover", erzählt Schwarz ein Mut machendes Beispiel. Auch Barrieren in den Köpfen zu überwinden, ist ein wichtiges Anliegen. "Die Behinderungen sind so unterschiedlich wie die Menschen. Oft fallen sie nicht einmal auf", wirbt Schwarz dafür, Vorurteile abzubauen, da diese viele Menschen von der Teilhabe an der Gesellschaft ausschließen. "Arbeit ist ein Menschenrecht. Sie ermöglicht Identifikation, gesellschaftliche Teilhabe und die Erfahrung, gebraucht zu werden." Entstanden ist in den letzten Jahren ein großes Netzwerk, sogar über die Kreisgrenzen hinaus. "Das ist besonders für Informationen und Ideen wichtig", betont Andreas Landmann, Geschäftsführer der "Hof Windheim gem. GmbH", der das Inklusionsnetz angehört. So sind neben Kontakten zu Politik, Verbänden und Vereinen auch Verbindungen zu etwa 75 heimischen Arbeitgebern entstanden, die Praktikumsplätze zur Verfügung stellen. "Aus diesen Praktika entstehen Möglichkeiten", weiß Schwarz. Aus kurzen Praktika erwachsen längere - am Ende können Jobs stehen. Das Netzwerk begleitet auch individuelle Teilhabeprozesse, leistet Aufklärungsarbeit und stellt Öffentlichkeit her. So gab es bereits verschiedene Aktionstage wie beispielsweise den kürzlich angebotenen "Tag im Beruf eines anderen", an dem 14 Menschen einen Arbeitsplatz kennengelernt haben. "Bei einer Teilnehmerin, die in einem Reisebüro tätig war, hat sich ergeben, dass sie gerne im kommenden Jahr eine Ausbildung in diesem Bereich machen möchte. Dazu nimmt sie jetzt in ein Training teil, um die Leistungsfähigkeit dafür zu erlangen - und die Betreiberin des Reisebüros hat dabei ihre Unterstützung zugesagt", freut sich Schwarz über einen aktuellen Erfolg. Beim Pflastertrubel am 18. August wird das Inklusionsnetz von 17 bis 19 Uhr auf der Hauptbühne am Markt mit dem Projekt "Rampensau" vertreten sein, das Barrieren abbauen soll. "Es gibt Livemusik der Band 'Blind Foundation', neu entwickelte Formulare in einfacher Sprache und eine Überraschung", kündigt Schwarz an. Grundlage für die Gründung des Inklusionsnetzes war ein erfolgreicher Förderantrag an die Aktion Mensch, die eine dreijährige Förderung des Projekts zusagte. Da diese finanzielle Unterstützung in diesem Jahr ausläuft, arbeiten die Verantwortlichen derzeit an Folgeanträgen, um ihre Arbeit weiterführen zu können. Es wäre auch ein herber Verlust für Schaumburg, wenn dieses erfolgreiche Netzwerk unterginge. Foto: pp

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