1. Protest gegen B65-Ortsumgehung Nienstädt

    Der SPD Samtgemeindeverband verabschiedet eine positive Resolution / Karsten Becker: "Redet miteinander!"

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    SÜLBECK (pp). Von gut 70 Gegnern der geplanten B65-Ortsumgehung Nienstädt sind die Teilnehmer der Mitgliederversammlung des SPD Samtgemeindeverbandes vor dem Hexenhaus in Sülbeck empfangen worden. Der Protest verlief friedlich - es gab zwar Pfiffe, aber keine Beleidigungen; die SPD-Mitglieder mussten durch ein Spalier der Demonstrierenden gehen, es gab aber auch freundliche Begrüßungen. Man kennt sich eben in der Gemeinde. Ein Anlass für den Protest der Aktionsgemeinschaft gegen die im Bundesverkehrswegeplan 2030 als "vordringlich" aufgenommene neue Trasse war der vom Samtgemeindeverbandsvorsitzenden Jörn Wittkugel auf die Tagesordnung gesetzte Punkt "Resolution zur B65 Ortsumgehung Nienstädt". In dem als Beschlussvorschlag vorgelegten Schreiben an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und den Niedersächsischen Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann heißt es (auszugsweise): "Angesichts des öffentlichen Auftritts einer sogenannten 'Aktionsgemeinschaft' gegen den Bau der B65-Umgehung Nienstädt bekräftigen wir, der SPD-Samtgemeindeverband Nienstädt, dass die Ortsumgehung im Interesse der großen Mehrheit der Nienstädter Bevölkerung weiterhin dringend erforderlich ist ... Wir fordern daher die Verantwortlichen in Bund und Land auf, den Bau der Ortsumgehung Nienstädt energisch voranzutreiben". Diese Resolution wurde von den 36 anwesenden SPD-Mitgliedern nach einer längeren, auch kontroversen, Diskussion mit 27 Ja-, 8 Neinstimmen und einer Enthaltung verabschiedet. "Wir wollen nicht, dass diese veraltete Planung umgesetzt wird. Neue Straßen bringen auch mehr Verkehr, immer mehr Flächen werden zerschnitten", begründete Thomas Knickmeier, Mitgründer der Initiative, deren Anliegen. Für die Anlieger der Bundesstraße könne durch Verkehrsberuhigungsmaßnahmen und Flüsterasphalt Entlastung geschaffen werden. Ansonsten müssten diese auch mit manchen Dingen leben. Frank Wildemann aus Sülbeck zeigte Verständnis für die Anlieger, positionierte sich aber ebenfalls gegen die neue Trasse: "Die Interessen der Anwohner müssen berücksichtigt werden. Es sollten aber Alternativen zur Umgehung erarbeitet werden." Viel Zeit für die Anliegen der Umgehungsgegner nahm sich der SPD-Landtagsabgeordnete Karsten Becker, der deshalb sogar erst später an der Sitzung teilnahm. Eine knappe Stunde lang hörte er sich die Bedenken an und forderte im Anschluss die Politik auf, mit den Menschen im Gespräch zu bleiben, damit diese sich nicht als Verlierer fühlen. Im übrigen sei es natürlich "blöd", wenn Planung und Umsetzung so lange auseinander lägen. Die "Beschlusskaskade" zugunsten der Umgehung sei aber nicht mehr rückgängig zu machen. Landrat Jörg Farr berichtete besonders über die positive wirtschaftliche Entwicklung im Kreis - die allerdings durch den Faurecia-Wegzug einen herben Schlag erhalte. Für die Landratswahl am 9. September sagte Wittkugel Farr die volle Unterstützung der Nienstädter Samtgemeinde-SPD zu. Entgegen bisheriger Vermutungen teilte auch Samtgemeindebürgermeister Ditmar Köritz den Genossen mit, sich im Januar 2020 noch einmal zur Wahl stellen zu wollen. Jörn Wittkugel hob in seinem Jahresrückblick besonders den Besuch des Ministerpräsidenten Stephan Weil im Rahmen der Gesprächsreihe "Auf ein Wort mit..." hervor. "Das war eine tolle Veranstaltung vor vollem Haus!" Foto: pp

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