1. Es kracht häufiger in Schaumburg

    Anstieg der Unfallzahlen um drei Prozent / Besonders im Blick: Wildunfälle und Fahrerfluchten

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    LANDKREIS (bb). Die Zahl der Verkehrsunfälle hat im Landkreis Schaumburg mit 3761 in 2017 ein Zehnjahreshoch erreicht, wie die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg informiert. Damit setzt sich der seit mehreren Jahren anhaltende Trend zu einer Zunahme der Unfälle auf den Straßen des Landkreises fort. Erfreulich ist, dass diese Entwicklung nicht mit einem Anstieg der Anzahl der Unfälle mit Personenschäden einhergeht, sondern diese zuletzt abgenommen hat (nebenstehend). Es kracht häufiger auf den Straßen Schaumburgs, dies zeigt auch wieder die nun von der Polizeiinspektion vorgestellte Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2017. 3761 Unfälle verzeichneten die Beamten im Vorjahr, damit kletterte die Zahl gegenüber 2016 (3652) um 109 Fälle, also rund 3 Prozent. Landesweit stieg die Anzahl der Unfälle dagegen um 1 Prozent. Und auch in der langen Linie ist die aufsteigende Tendenz ablesbar. Lag die Zahl der Unfälle im Landkreis 2008 noch bei 3163 ist sie seitdem nahezu stetig auf nun 3761 gestiegen. Beim Anstieg der Gesamtzahl schlage in erster Linie durch, dass die Wildunfälle und die Unfallfluchten zunehmen, erklärt die Polizeiinspektion. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der Zusammenstöße mit Keiler und Reh zwar minimal (2017: 540 Wildunfälle, 2016: 548 Wildunfälle). Im Verlauf der vergangenen zehn Jahre stieg diese jedoch deutlich, 2008 lag sie noch bei 379. Ähnlich sieht es bei den Fahrerfluchten aus. Mit 917 erreichte die Zahl der Unfallfluchten im Landkreis 2017 ein Zehnjahreshoch. 2008 lag die Anzahl noch bei 717 Fällen. Unfallfluchten und Wildunfälle gemeinsam stellen mittlerweile rund 40 Prozent des gesamten Unfallgeschehens dar, wie die Polizeiinspektion mitteilt. Die Mehrzahl der Unfallfluchten seien zwar Parkplatzunfälle mit vergleichsweise geringem Sachschaden. Bei 45 Unfallfluchten wurden jedoch auch Personen verletzt. "Nun sind Sachschäden für die Geschädigten schon mehr als ein Ärgernis, besonders verwerflich ist es allerdings, wenn nach einem Unfall verletzte Personen ihrem Schicksal überlassen werden", betont der Leiter der Polizeiinspektion Frank Kreykenbohm. Entsprechend intensiv widmen sich die Beamten in diesem Fällen der Tätersuche. Durch besonders akribische Auswertung von Spuren und Zeugenaussagen erwischten sie in 2017 nahezu jeden zweiten Fahrer, der sich nach Unfall mit Personenschaden einfach aus dem Staub macht (rund 48,9 Prozent). Bei Unfallfluchten ohne Personenschaden lag die Aufklärungsquote bei rund 42,3 Prozent. Die nicht zuletzt wegen des technischen Fortschrittes in den letzten zehn Jahren merklich gestiegene Aufklärungsquote führt zu einem greifbaren Risiko für die Täter, nach einer Fahrerflucht ermittelt zu werden. Und dann drohen auch bei Sachschäden erhebliche Konsequenzen, denn Unfallflucht ist eine Straftat. 
Foto: archiv bb

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