1. Eine "harte Nummer": HSG erhöht Mitgliedsbeitrag

    Kritik am Vorgehen von Lattwesen / Angespannte Finanzlage soll sich dieses Jahr verbessern / Attraktives Angebot

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    BAD NENNDORF / WALTRINGHAUSEN (jl). Von 25 auf 60 Euro pro Jahr zugunsten der Jugendarbeit: Die Bitte, für die Mitgliedsbeitragserhöhung zu stimmen und dann auszutreten, statt dagegen zu votieren, brachte dem Vorsitzenden der Handballspielgemeinschaft (HSG) Nordschaumburg harsche Kritik ein. Gleiches gilt für die angespannte Finanzlage. "Wir haben sehr viel vor in der Jugend, was wir nicht aus den Mitteln finanzieren können, die uns zur Verfügung stehen", erklärte Lattwesen bei der Hauptversammlung. Um auch in Zukunft gut aufgestellt zu sein, brauche es ein attraktives Angebot. Durch die Erhöhung kalkuliert die HSG mit 5000 Euro Mehreinnahmen, die ausschließlich dem Nachwuchs zur Verfügung stehen sollen. Bereits unterzeichnet ist ein Vertrag für eine FSJ-Stelle ab dem 15. Juli. Damit will die HSG ihre Spielerfrühakquise in Kitas und Schulen weiter intensivieren. Wöchentlich soll die FSJlerin in den Betreuungs- und Bildungseinrichtungen der Samtgemeinde mit Übungsstunden für den Handball werben. Der erhoffte Zuspruch soll dann jeden Sonnabendvormittag beim Kinderhandball betreut werden. Bereits im vergangenen Jahr habe man im Rückfluss "deutlich den Erfolg" der Akquise sehen können. Daher bat Lattwesen darum, das Vorhaben nicht zu blockieren: "Wir brauchen die Erhöhung. Wer das nicht will, stimmt bitte nicht dagegen, sondern dafür und tritt dann aus." Die Aussage fand Volker Löbe "grenzwertig" und das ganze Sujet "diskussionswürdig". Das Vorgehen nannte er eine "harte Nummer". Auch die Sorge, dass bei solchen Beitragssprüngen einige der insgesamt 140 Förderer austreten könnten, wurde laut. Lattwesen hielt dagegen, dass man sich der Unterstützung genügender Leute sicher sei. Der Plan sei akribisch ausgearbeitet worden. Mit 13 Befürwortern, einer Neinstimme und fünf Enthaltungen wurde der erhöhte Mitgliedsbeitrag beschlossen. Dieser wird künftig halbjährlich eingezogen. Kritische Töne gab es auch beim Finanzbericht. Wie Lattwesen skizzierte, konnte die HSG 2017 weder das Darlehen mit den angesetzten 3000 Euro tilgen noch alle Trainer vollends entschädigen. Für letztere standen noch 5250 Euro aus, die aber mittlerweile beglichen sind. Die Verbindlichkeiten beliefen sich gegenüber den Stammvereinen auf gut 12.100 Euro, in Summe also auf rund 17.400 Euro am Jahresende. Es blieb ein Überschuss von 1400 Euro. Die Lage sei nicht "super positiv", räumte Lattwesen ein. Für die Entscheidung, Investitionen zu tätigen, hätte die HSG zurecht viel Kritik einstecken müssen. Aber dahinter stünden auch sportliche Erfolge. Denn um nicht über Jahre "Baustellen" im Jugendbereich zu haben, sei es wichtig, zur richtigen Zeit Geld in die Hand zu nehmen. Für dieses Jahr versprach er eine merkliche Besserung der Finanzlage. Die HSG rechnet mit einem Überschuss von 2700 Euro bei gleichzeitiger Darlehenstilgung in Höhe von 3400 Euro. Die Verbindlichkeiten sollen auf 8.700 Euro schrumpfen. Die größten Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr sind Mehrausgaben von 5000 Euro für die 1. Herren, die jedoch das 6000-Euro-Plus im vertraglich abgeschlossenen Sponsoring auffängt. Zudem fallen Rechnungen für Trainerausbildung und den Spielbetrieb durch abgemeldete Mannschaften weg. Dass der Posten der (Bus-)Fahrtkosten in einer derart angespannten Haushaltslage bereits 2017 von 500 auf mehr als 1700 Euro gestiegen ist, monierte Löbe. Das sei "kaum tragbar" und müsse überprüft werden. Abschließend stellte Lattewesen klar, dass es nicht stimme, dass die Stammvereine für die HSG haften würden. Er bat die Mitglieder um "Geduld und etwas weniger Aufregung". Foto: jl

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