1. Wenn der Sibirien-Urlaub nach Hause kommt

    Ein Eindruck vom Winter-Comeback am Wochenende / Winterdienst noch mal hochfahren / Nur drei Glätte-Unfälle

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    RODENBERG/NENNDORF (jl). "So ist es eben, wenn man abseits der Zivilisation wohnt", kommentierte meine Mutter meine Geschichte. 24 Stunden von Sonnabendnachmittag an waren wir vom Rest der Welt, sprich Eimbeckhausen, abgeschnitten. Zu hoch waren die Schneemassen, die der Ostwind vom Feld auf den Asphalt gepustet hatte. Einer versuchte sein Glück durchs Feld. Er kam bis zur nächsten T-Kreuzung - dann kam mein Mann mit dem Trecker. Er zog den Liegenbleiber zurück zu unserem ausgelagerten "Parkplatz". Über die Straße schaffte es selbst unsere Landmaschine nicht mehr. Am nächsten Tag waren die Schneeverwehungen meterhoch. Schön sah das aus. Da spazierte ich morgens gleich viel motivierter durch die Schneeberge, wie ich sie bisher nur aus dem TV kannte, zu meinem am Dorfrand stehenden Auto. Wie in Sibirien, dachte ich, während ich knietief in der glitzernden Pulvermasse versank. Nachmittags erreichte auch uns das Räumfahrzeug. Der Trecker mit Schneeschild fuhr sich prompt fest. Ein zweiter Trecker mit Frontlader und Schaufel musste helfen. Dann war die Straße wieder befahrbar. Angesichts der Schneewände rechts und links wäre Gegenverkehr aber immer noch ungünstig. Anders in den Samtgemeinden Rodenberg und Nenndorf: Hier hat die Polizei keine nennenswerten Verkehrsbehinderungen durch Schneewehen erfasst. "Der Verkehr lief langsamer, aber aus dem Grund ist auch sehr wenig passiert", lobt Steffen Arndt, Leiter des Streifen- und Einsatzdienstes des Kommissariats Bad Nenndorf, die Autofahrer. Lediglich drei Glätte-Unfälle mit nur geringfügigem Schaden zählt er. Am Freitagnachmittag wich ein 20-jähriger Lauenhäger auf der L 454 in der Gemarkung Apelern wohl wegen Gegenverkehr nach rechts auf den Fahrbahnrand aus, geriet ins Schleudern und prallte gegen einen Baum. Abends rutschte ein Pkw auf der Straße zwischen Lauenau und Feggendorf in den Graben. Und am Sonnabendmorgen kam ein 30-jähriger Suthfelder auf der B 442 zwischen Bad Nenndorf und Kreuzriehe wegen Schneewehen von der Straße ab. Verletzt wurde niemand. Seinen Winterdienst nochmal komplett hochfahren musste auch der Rodenberger Bauhof. Laut Sven Janisch von der Verwaltung war die Lage aber voll unter Kontrolle. Seit gestern ist übrigens Frühling. Ob wir die Ostereier in anderthalb Wochen noch in Schneenestern suchen müssen? Foto: jl

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