1. "Faces in Places"– Menschen, Orte, Inspirationen

    Saxofonist Timo Vollbrecht und "Fly Magic"überzeugen das Publikum mit ihrem neuen Album in der Alten Polizei

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    STADTHAGEN (tr). Reichlich Applaus hat sich der Jazzmusiker Timo Vollbrecht am Sonntag in der Alten Polizei verdient. Vor vollem Saal stellte der gebürtige Stadthäger gemeinsam mit seiner Band "Fly Magic" sein aktuelles Album "Faces in Places" vor - und nahm die Zuhörer mit auf eine kleine musikalische Weltreise. Um in Stadthagen zu spielen, hatten die Musiker aber selbst erst einmal eine ordentliche Reise auf sich nehmen müssen: Gitarrist Keisuke Matsuno kommt aus New York, wo auch Saxofonist Vollbrecht lebt, Bassist Sam Anning aus dem australischen Melbourne und Schlagzeuger Sebastian Merk aus Berlin. Vielfältige Kulturen und interessante Menschen, wie sie auch in der Band zusammentreffen, seien die Quelle seiner Inspiration, erzählte Vollbrecht. Jedes Stück beruhe auf Begegnungen mit den verschiedensten Menschen an unterschiedlichsten Orten der Welt. "Wenn man mit Musik reist, kommt man schnell mit den Leuten in Kontakt." Wie das zum Beispiel auch auf Muhammed zutraf. Diesen hatte Vollbrecht zufällig auf der Straße im syrischen Aleppo kennengelernt. Die Begegnung wurde zu einer Inspiration für den gleichnamigen Song "Muhammed" sowie letztlich für das gesamte Album, sagte Vollbrecht. Er frage sich heute oft, was während des Flächenbombardements aus der Zufallsbekanntschaft geworden sei, so der Saxofonist. Auch zu vielen anderen seiner Stücke konnte der Musiker Anekdoten erzählen. "Mala's World" zum Beispiel sei der Frau Mala gewidmet, die in der Zeit, in der er sie kennengelernt habe, gerade mit sich gerungen habe, ob sie ein Kopftuch tragen solle oder nicht - für den Mut zur Selbstbestimmung brachte Vollbrecht seinen Respekt zum Ausdruck. Dass ihnen diese Inspiration so schnell nicht ausgeht, brachten die vier Musiker überzeugend auf die Bühne. Mal aufbrausend, mal ruhig, mal rockig, mal smooth, aber dabei immer auf höchstem Niveau. Wenn sie dann auch noch so sichtlich viel Spaß am Spielen haben, springt der Funke fast schon alleine auf das Publikum über - und der Applaus fällt groß aus, ob Heimspiel oder nicht. Foto: tr

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