1. Schnulleralarm auf dem Plan

    IGS-Präventionstage schulen altersgerecht / Cybermobbing nimmt weiter zu

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    RODENBERG (jl). Was gibt es Aufregenderes für Schüler, als nach den Zeugnisferien projektbezogen statt mit Mathe, Deutsch & Co. durchzustarten? In der Integrierten Gesamtschule (IGS) standen die Präventionstage auf dem Stundenplan. Erstmals mit dabei war in diesem Jahr ein Workshop für Selbstverteidigung. Sie sollten einen Teddybären zerreißen. Das taten die Achtklässler auch, binnen drei Minuten. Was sie nicht wussten: Die, die am meisten zerstörten, durften das Kuscheltier im Anschluss wieder mühselig zwei Stunden lang zusammenflicken -"um zu verstehen, welche Auswirkung Gewalt hat", wie die beiden Trainer der Selbstverteidigungsschule "Krav Maga Schaumburg" den insgesamt 60 Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 14 Jahren vermittelten. Gewaltprävention bedeute Kampfsituationen von vornherein zu vermeiden. Das fange bereits mit der entsprechend aufrechten und selbstbewussten Körperhaltung an. In praktischen Übungen lernten die Kids eine Person auf Abstand zu halten, mit Stimmeinsatz auf sich aufmerksam zu machen und Angriffe abzuwehren. Aber auch Cybermobbing war ein Thema: "Das nimmt extrem zu", wusste Trainer Thomas Drape zu berichten. Viele Heranwachsende würden zu leichtsinnig mit dem Internet umgehen. Hinzukomme, dass das Unrechtsbewusstsein noch nicht hinreichend ausgebildet sei. Und genau da setzten die Fünftklässler an, die sich gemeinsam mit eigens aus Göttingen angereisten Experten dem umsichtigen Umgang mit dem World Wide Web widmeten. Im sechsten Jahrgang drehte sich alles um das Bausteinprogramm schulische Suchtvorbeugung (BASS). "Es geht um die Gefahren des Rauchens", sagte die koordinierende Schulsozialarbeiterin Liane Wolf-Rolle. Mit "Mädchenkram", ein Angebot der Kreisjugendpflege, und Selbstverteidigung nach Wingtsun für die Jungen erlebten die Siebtklässler die Präventionstage geschlechterspezifisch. Der "Schnulleralarm" war wieder im neunten Jahrgang ausgebrochen. Als frisch gebackene Eltern mussten sich die jungen Menschen um ihren nach Milch oder einer frischen Windel verlangenden Nachwuchs in Form von Babysimulatoren kümmern. Indes tanzte der komplette Jahrgang 10 aus der Reihe - buchstäblich. Übten die Jugendlichen doch im Forum für ihren Abschlussball, die Hüften im Takt zu schwingen. Foto: jl

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