1. Über die Kindheit in der DDR

    "Angst ist ein schlechter Begleiter"

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    LÜDERSFELD (gr). Bei den Frauenfrühstück der Landfrauen Stadthagen war Gesine Lange, die Tochter des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, zu Gast. Am Anfang eines neuen Jahres veranstalten die Landfrauen Stadthagen ihr traditionelles Frühstück. 102 Frauen hatten sich in der Gaststätte "Zum Dicken Heinrich" eingefunden, nach einer ausgiebigen Stärkung am Frühstücksbuffet, hörten die Gäste gespannt den Geschichten von Gesine Lange zu. Mit ihrer natürlichen Art eroberte sie sofort die Herzen der Besucherinnen. Sie berichtete, dass sie in einem kleinen Dorf in der Nähe von Güstrow als drittes Kind geboren wurde und dort eine schöne Kindheit verbracht hat. Als Gesine Lange etwa 4 Jahre alt war, zog die Familie nach Rostock, wo Vater Joachim Gauck als Pastor eine Kirchengemeinde betreute und aufbaute. Mit alten Schulbüchern schildert Sie anschaulich über ihre Vorschulzeit und Schulzeit, die mit so manchen Schwierigkeiten verbunden war, da man als Christen in der DDR nicht angesehen war. Schon in der Vorschule lernten die Kinder über die Republik, der nationalen Volksarmee, das Brudervolk und vieles mehr. Begriffe, mit denen die Kinder täglich konfrontiert wurden. Zum Beginn der Schulzeit durften die Kinder den jungen Pionieren beitreten, aber als Christ natürlich nicht. "So standen wir bei Veranstaltungen ohne Uniform in der letzten Reihe", erzählt Lange. "Mein Vater sagte damals immer: Man darf sich keine Angst machen lassen. Angst ist ein schlechter Begleiter. Dies war ein wichtiger Satz für mich", so Frau Lange. So haben sie innerhalb der Familie auch eine andere Sprache gesprochen als nach außen. Viel zu schnell ging dieser interessante und lebendige Vortrag an diesem Vormittag zu Ende und viele Frauen erinnerten sich an eigene Erlebnisse in dieser Zeit. Foto: privat

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