1. Bürger sehen sich mit unnützem Ausbau und einer Steuerverschwendung bestraft

    Initiative gegen B 65-Pläne gegründet / Umgehungsstraße besser anbinden / Rede von 40 Millionen Euro Baukosten

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    "Wir wollen die Bürger mitnehmen und zeigen, dass sich hier unabhängig der Politik etwas bewegt", sagt Uwe Märtens, der als Sprecher fungiert. Bekannt als SPD-Mitglied aus dem Samtgemeinderat betont er, dass sowohl parteiliche als auch konfessionelle Gesinnungen keine Rolle spielen. Neben seiner Frau Martina engagieren sich auch Claudia Rick, Jürgen Wulf, Claudia Dargel, Carlo de Rooij sowie Renate und Michael Volk in der Gruppe. Diese will sich als Sprachrohr der Bürgerschaft verstanden wissen. Die habe beim jüngsten Info-Forum unmissverständlich gezeigt, dass sie den Plänen nicht positiv gesonnen sei. Der BI geht es nicht darum, das Vorhaben abzuwenden. Das wäre wohl kaum möglich. "Aber vielleicht können wir Einfluss nehmen", so Märtens. Denn die Steuergelder in Verbindung mit dem Nutzen und Schaden stünden in keinem Verhältnis. Derzeit ist die Rede von rund 40 Millionen Euro Baukosten. "2007 wurden noch mit 20 Millionen gerechnet", macht Claudia Rick deutlich und fragt rhetorisch: "Wie sieht es aus, wenn erst in zehn Jahren gebaut wird?" Vor allem die zahlreichen Brücken, eine große davon nordöstlich des Baugebiets Grover Grenze, und die Zerschneidung der Landschaft sind den Initiatoren - buchstäblich - ein Dorn im Auge. Auch das nicht berücksichtigte Rückstauproblem, wenn die Autobahn dicht ist, bemängelt die BI. Zudem bezweifelt sie, dass der Verkehr auf einer 2+1-Strecke zu Stoßzeiten besser fließen würde. Zu kurz seien die Überholfahrstreifen. Dass die Planungsgrundlagen nicht mehr zeitgemäß seien, stellt Wulf heraus. Er fragt sich, was in Relation zu dem immensen Aufwand den Gedanken von 2002, den Wirtschaftsstandort Stadthagen besser anbinden zu wollen, heute noch rechtfertige. Statt Steuergelder zu verschwenden, sollte sie der Bund gezielter - und damit in deutlich kleinerem Umfang - ausgeben, findet Rick. Denn dem Ansatz, die Umgehungsstraße direkt als Vorfahrtstraße auf die B 65 zu führen, können die Ausbaugegner durchaus Positives abgewinnen. Bisher führt hohes Verkehrsaufkommen an der T-Kreuzung Richtung Drei Steine zu erheblichem Rückstau auf der B 442. Auch längere Zufahrten und eine intelligentere Ampelschaltung schüfen aus Sicht der Aktivisten bereits Abhilfe. Gleichgesinnten wollen die BI-Mitglieder eine Online-Plattform bieten, auf der sie die aktuellen Entwicklungen zusammentragen. Rick als Bauzeichnerin visualisiert die Ausbaupläne und alternativen Entwürfe. Innerhalb der nächsten Wochen soll Märtens zufolge die Internetseite stehen. Zudem ist geplant, eine Unterschriftensammelaktion sowie eine Online-Petition auf den Weg zu bringen. "Und wir wollen auf Bad Nenndorf zugehen und in sachliche Diskussionen mit dem Kreis treten", skizziert Märtens das weitere Vorgehen. Ambitioniertes Ziel sei das gemeinsame Auflaufen in Berlin. Für Anregungen und weiteres Engagement aus der Bevölkerung ist die BI jederzeit offen. Ansprechpartner sind Märtens (Telefon 05723/740080, E-Mail u.maertens@web.de) und Claudia Rick (claudia.rick@arcor.de). Foto: jl

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an