1. Stadtwerke planen aktuell keine Preiserhöhungen

    Unternehmen stellt sich mit neuen Geschäftsfeldern breiter auf / Neuer Standort für das Kundencenter Stadthagen

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    LANDKREIS (bb). Mit schnellen Reaktionen bei der Preisgestaltung, einer engen Kundenbindung und Aktivitäten in neuen Geschäftsfeldern behaupten sich die Stadtwerke Schaumburg-Lippe in einem fordernden Wettbewerbsumfeld und stellen sich für die Zukunft in einem sich wandelnden Energiemarkt auf, wie Geschäftsführer Eduard Hunker im Pressegespräch beim Neujahrsempfang des Unternehmens in Bückeburg erklärte. Erfreulich für die Kunden: Aktuell seien keine Preiserhöhungen geplant, so Hunker. Stadtwerke erschließen neue Geschäftsfelder: Bei den Preisen gut aufgestellt: Neuer Standort für Kundencenter Stadthagen: Der Geschäftsführer berichtete, dass zu Beginn des Jahres 2017 die Strompreise angepasst worden seien. Für 2018 sei ein solcher Schritt nicht erfolgt und sei aktuell auch nicht geplant. Hunker erinnerte bei seinem Rückblick daran, dass die Stadtwerke ab 2017 die Erdgasversorgung im Bückeburger Ortsteil Cammer übernommen hätten. Der Betreiberwechsel für die insgesamt 83 Zähler sei reibungslos erfolgt, das zusätzliche Versorgungsgebiet habe problemlos integriert werden können. Die Aktion "Solarpacht" sei in 2017 sehr erfolgreich angelaufen. Das Unternehmen beschreite hier neue Wege im Geschäftsfeld der Energiedienstleistung. Das Produkt biete Strom vom eigenen Dach in Form eines "Rundum-Sorglos-Paketes". Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe installieren bei diesem eine Solaranlage auf Privathaus oder Gewerbe-Immobilie. Die Investitionskosten tragen die Stadtwerke, der Eigenheimbesitzer zahlt für die Nutzung der Anlage eine monatliche Pacht. 15 Anlagen hätten die Stadtwerke in dieser Form 2017 installiert, für 2018 liege die Zielsetzung bei 30. Für die Stadtwerke Schaumburg-Lippe gelte es, neue Geschäftsfelder zu entwickeln und die Kundenbindung weiter zu stärken, so Hunker, um bei dem sich stark wandelnden Energiemarkt für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Der Markt werde "kleinteiliger, dezentraler und insgesamt auch schwieriger", erklärte der Geschäftsführer. "Solarpacht" oder auch die Gebäudethermografie-Aktion "Wärme-Check" von Gebäuden seien Schritte auf diesem Weg zur Entwicklung zu einem Energiedienstleister. Der "Wärme-Check" sei 2017 an rund 300 Gebäuden vorgenommen worden und werde nun fortgesetzt. 32 Anmeldungen würden bereits vorliegen, bis Ende Januar seien noch Anmeldungen von Interessierten möglich. Als Pilotprojekt bedeute die Erschließung des Gewerbegebietes Kreuzbreite in Bückeburg per Glasfaserkabel für das schnelle Internet den Einstieg in das Geschäftsfeld Breitband/Telekommunikation, wie Hunker erklärte. Bei den Preisen könnten die Stadtwerke zwar nicht als "billiger Jakob" agieren, seien aber gegenüber den örtlichen Wettbewerbern gut aufgestellt. Dies gelte besonders, wenn Kunden die Kombinationsverträge in den Bereichen Wasser, Gas und Strom nutzen würden. Reiner Brombach, als Bückeburger Bürgermeister Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke und Oliver Theiß, als Stadthäger Bürgermeister Vorsitzender des Aufsichtsrates, hoben hervor, dass die Stadtwerke die entsprechenden Verbrauchskontingente sehr vorausschauend erwerben und mögliche Preisnachlässe auch rasch an die Kunden weitergeben würden. Dies sorge für ein hohes Kundenvertrauen. Im Bereich Strom hätten die Stadtwerke denn auch zuletzt merkliche Kundenzuwächse erreicht. Die Zahl der Stromkunden habe im vergangenen Jahr um rund 1000 auf etwa 9760 erhöht werden können. In den vergangenen fünf Jahren hätten die Stadtwerke hier etwa eine Verdreifachung erreicht. Gesunken um etwa 20 Prozent sei in den vergangenen 20 Jahren die Zahl der Gaskunden auf derzeit rund 18.000. In ähnlicher Größenordnung liegt die Anzahl der Kunden, bei denen die Stadtwerke das Wasser aus den Hähnen sprudeln lassen. Die Bilanzsumme der Stadtwerke liege mit rund 40 Millionen etwa auf dem Niveau des Vorjahres, die Eigenkapitalquote bei rund 17 Millionen Euro. Der Gewinn für 2017 werde bei etwa 3 Millionen Euro liegen, so Hunker. Dieser fließt zum Teil zurück an die teilhabenden Kommunen. Derzeit seien 76 Mitarbeiter und Auszubildende für das Unternehmen tätig, eine Größenordnung die seit mehreren Jahren gehalten werde. Mit dem Umzug des Kundencenters in Stadthagen vom Standort in der Enzer Straße in die Innenstadt in den Bereich Marktstraße/Klosterstraße soll unter anderem auch verstärkt Laufkundschaft angesprochen werden. Außerdem biete der Standort mehr Raum für Beratungsgespräche. Beides bringe Vorteile bei der eingeleiteten Erschließung neuer Geschäftsfelder wie dem Breitbandangebot und der Rolle als Energiedienstleister. Die Eröffnung ist auf April 2018 geplant. Mit der Einführung des Online-Kundenportals sei bereits das Service-Angebot etwa bei Eingaben der Zählerstände rund um die Uhr in 2017 erweitert worden. Und auch bei der nun erfolgenden Rechnungsversendung werde das Stadtwerke-Team seinen Kunden entgegenkommen. Weil sich in dieser Periode häufiger Fragen ergeben, verlängern die Kundencenter ihre Öffnungszeiten. Diese sind am Donnerstag, dem 18. Januar, und am Donnerstag, dem 25. Januar, durchgehend von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, sowie an den Sonnabenden am 20. Januar und am 27. Januar von 9 Uhr bis 12 Uhr.Foto: bb

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