1. Ein frohes Neues mit mehr Selbstliebe

    Von guten und schlechten Vorsätzen und warum es eigentlich ganz einfach ist / Mehr Vertrauen für das kleine "Ich"

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LANDKREIS (wa). Allerseits ein "Frohes Neues", wahlweise auch ein gesundes Neues und natürlich die guten Vorsätze, die jedes Silvester auf das sinnbildlich Neue erschaffen werden. Zum Beispiel mit dem Rauchen aufhören, abnehmen, gesünder essen, mehr Sport treiben - die Liste lässt sich beliebig lang fortsetzen. Doch ein Phänomen ist ja, dass diese "guten" Vorsätze meistens nicht eingehalten werden. Warum eigentlich? Psychologisch betrachtet ist das ganz einfach: Wer sich am Silvesterabend gute Vorsätze auf die Fahnen schreibt, sorgt nicht nur dafür, dass er sich vor Augen hält, was er im letzten Jahr alles vermeintlich nicht geschafft hat, nein, er bestätigt sich auch noch einmal mit dem Vorschlaghammer, dass er zu nichts fähig ist. Denn mal ehrlich: Wir wissen doch vorher schon, dass es mit den guten Vorsätzen eher nichts wird... In jedem Menschen wohnen zwei besonders fiese Stimmen - die des fürchterlichen Kritikers und die, des Hohn spottenden Rebellen. Dazwischen ist irgendwo das kleine liebe Ich. Wenn wir nun als Beispiel mal das beliebte "Abnehmen müssen" nehmen, hört sich so ein inneres Zwiegespräch wie folgt an: Der Kritiker: "Du hast dich ganz schön gehen lassen. Dieses Jahr ist ordentlich Sport treiben angesagt und die Schokolade jeden Abend, die wird auch gestrichen!" Das kleine Ich wird noch kleiner und säuselt: "Ja, ja doch! Ich schaffe das dieses Jahr- ganz bestimmt!" Eineinhalb Tage glauben wir dann an diesen guten Vorsatz, bis dann mitten im Einkaufsmarkt vor dem Süßigkeiten-Regal der Rebell in uns zum Vorschein kommt: "Pah! Abnehmen soll ich? Du spinnst wohl! Dafür kauf ich jetzt drei Tafeln Schokolade und esse sie alle auf einmal. Wirst schon sehen was du davon hast!" Nach der abendlichen Schokoladenorgie fühlt sich das kleine Ich beschämt. Es grämt sich ob dieser Fressattacke und geht direkt wieder eine Allianz mit dem Kritiker ein: "Na?! Hast es wohl mal wieder nicht gepackt, was? Tja, das bedeutet dann jetzt wohl direkt viermal die Woche auf das Laufband!" Das kleine Ich: "Ja, ich weiß. Ich bin so unfähig!" Aber was können wir tun, um aus den guten Vorsätzen kein inneres Drama zu machen? Die Lösung ist simpel: Sich einfach mal so zu akzeptieren und gern zu haben, wie man ist. Mit allem drum und dran. Mit allen kleinen Macken - gibt es die überhaupt? Allen Ecken und Kanten. Der gute Vorsatz für das neue Jahr sollte nur ein Wort beinhalten: Selbstliebe. Das Wiederentdecken, dass jeder einzelne Mensch selbst die Liebe ist und immer war. Der Kritiker und der Rebell, die beiden dürfen ja weiter ins uns wohnen - wir sollten ihnen nur keine Aufmerksamkeit mehr schenken. Das kleine Ich, das weiß schon, wie der Hase läuft. Wir sollten ihm viel öfter Vertrauen. Foto: wa

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an