1. "Wir brauchen jede Kameradin und jeden Kameraden"

    Kreisbrandmeister: Die Wehren müssen neue Wege beschreiten

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    LANDKREIS (bb). Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote weist in seinen Betrachtungen zum Jahreswechsel auf die Herausforderungen hin, welchen die Feuerwehren in 2018 und den folgenden Jahren gegenüberstehen werden. Felder wie Mitgliedergewinnung, Tagesverfügbarkeit und Beibehaltung der Einsatzbereitschaft würden erneut ein hohes Engagement von allen Beteiligten erfordern. Der Landkreis verfüge jedoch über ein hervorragendes Feuerwehrsystem, dass diese Aufgaben zum Wohl der Schaumburger Bürger bewältigen werde. Bei aller Freude über die Wertschätzung für das Ehrenamt, die sich im Lob bei vielen Gelegenheiten ausdrücke, bleibe festzuhalten, dass eine gewisse "Ermüdung des Ehrenamtes" zu verzeichnen sei, so Grote. Die Gründe dafür seien vielschichtig. Die Vorgaben im Beruf, das Freizeitverhalten und Anspruchsdenken allgemein hätten einen enormen Wandel erfahren. "Die Zeiten, wo Führungskräfte über zwei oder mehr Amtsperioden die Funktion ausüben, gehören heute eher zu den Ausnahmen", so Grote. Um diese Herausforderung zu bewältigen, müssten die Wehren auch einmal neue Wege beschreiten und dabei stets den engen Bezug zu den "engagierten Kameraden" an der Basis halten. Die Kinder- und Jugendfeuerwehren böten hier eine große Chance. Gleichzeitig bestehe jedoch auch die unbedingte Notwendigkeit, diese weiterhin uneingeschränkt zu fördern. Dass das Niedersächsische Brandschutzgesetz in der vergangenen Legislaturperiode nicht mehr novelliert worden sei, biete die große Chance, bisher strittige und nicht berücksichtigte Punkte aufzunehmen, so Grote. Wichtig sei unter anderem die Feuerwehrbedarfsplanung als verbindliche Vorschrift. Viele Städte und Gemeinden im Landkreis hätten diese Feuerwehrbedarfsplanung bereits in Angriff genommen. Die Kreisfeuerwehr vertrete die Position, die bestehenden Wehren möglichst zu erhalten. Wenn unumgänglich, seien Fusionen auf freiwilliger Basis Zwangsauflösungen vorzuziehen. Auflösungen seien mit dem Verlust von Feuerwehrangehörigen verbunden. "Wir brauchen für die zahlreichen Aufgaben jedoch jede Kameradin und jeden Kameraden", betonte Grote.Im Bereich des Katastrophenschutzes sei die Zusage eines weiteren Schlauchwagens erfolgt, weitere Ersatzbeschaffungen seien jedoch dringend nötig. Diese würden dem Erhalt der Einsatzbereitschaft der Kreisfeuerwehrbereitschaften dienen. Deren Bedeutung sei zuletzt wieder beim Einsatz von Kräften aus Schaumburg in Alfeld im Landkreis Hildesheim deutlich geworden. Bei der Lehrgangszuteilung an der Akademie für Brand- und Katastrophenschutz sei 2017 eine leichte Steigerung gegenüber den Vorjahren eingetreten. Auch die Intensivierung der Lehrgangsmaßnahmen im Landkreis selbst werde beibehalten. Ein wichtiger Schritt für Ausstattung der Kreisfeuerwehrbereitschaft selbst sei die angekündigte Auslieferung des Tanklöschfahrzeuges TLF 4000 für Mitte 2018. Anzugehen sei die Ersatzbeschaffung des "Gerätewagens Atemschutz, Strahlenschutz" und des "Gerätewagens Gefahrgut", so denn die dafür nötigen Haushaltsmittel bereitgestellt würden. Die Platzprobleme in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Stadthagen würden den zeitnahen Bau der Fahrzeughalle dringend nötig machen. Die Planungen seien eingeleitet und das anliegende Grundstück gekauft. Grote betonte das hohe Engagement der Fachabteilungen der Kreisfeuerwehr sowie der Wehren im Landkreis und sprach allen Beteiligten seinen Dank aus. Foto: archiv bb

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