1. "Es liegen einige dicke Brocken vor uns"

    Stadthagen Bürgermeister Theißüber Chancen und Herausforderungen des vergangenen und des kommenden Jahres STADTHAGEN (bb). "Es liegen noch einige dicke Brocken vor uns", umschreibt Bürgermeister Oliver Theiß eine ganze Reihe von Vertfahren und Entscheidungsprozessen, die in Stadthagen angestoßen seien, weiter fortgeführt und verwirklicht werden müssten. So stehe Stadthagen vor einem spannenden Jahr 2018, das die Chance zu wichtigen Weichenstellungen für die Zukunft biete. Dies beziehe sich besonders auf die Entwicklung einer Gesamtstrategie für Stadthagen, an der sich über den Rat hinaus zahlreiche Bürger beteiligt hätten. Entscheidend sei dabei die gemeinsame Erarbeitung eines Grundkonsenses über die Hauptentwicklungsziele der Stadt (Die nachhaltige und substanzielle Konsolidierung der Finanzen, die Förderung von kreativen Konzepten, der Erhalt des historischen Charakters der Stadt, die Integration und Teilhabe aller Bewohner Stadthagens sowie die Erhalt attraktiver freiwilliger Leistungen). Nun gehe es an den schwierigen, "nicht so populären Teil" der Umsetzung der Ziele in Maßnahmen. Schließlich solle über die Schwerpunktsetzung eine merkliche Verringerung des Haushaltsdefizites erreicht werden. Es gelte also auch, Bereiche zu bestimmen, in denen Einsparungen vorgenommen werden. "Das ist eine Chance für die Stadt", so Theiß. Er freue sich, dass in der dafür gebildeten Lenkungsgruppe alle Ratsgruppen gemeinsam an diese Umsetzung der Gesamtstrategie gehen würden. Im Rahmen des Förderprogrammes "Städtebaulicher Denkmalschutz" biete sich die Möglichkeit, im Altstadtbereich einen kräftigen Impuls zur Attraktivitätssteigerung zu setzen. Zur Frage, der in diesem Zuge diskutierten Veränderung des Marktplatzbereiches tendiere er wie viele Beteiligte zu einer grundlegenden Erneuerung statt zur Alternative "Einzelreparaturen". Dies sei der auf Dauer nachhaltigere und damit kostengünstigere Weg. Welche Dimension diese Neugestaltung erhalte, sei vor dem Hintergrund der Kosten genau auszutarieren. Mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Programm "Stadtumbau West" sei die Erneuerung des Areals "Südlich des Tulpenweges" eingeleitet. Hier sei die Stadt auf gutem Weg, das Eingangstor zum Altstadtbereich aufzuwerten, die Verkehrssicherheit mit der Neugestaltung der Kreuzung Vornhäger Straße/Lauenhäger Straße zu erhöhen und Möglichkeiten für zentrumsnahes Wohnen zu schaffen. Bei der Nachnutzung des Krankenhaus-Areals zeige sich, dass dieses Gebiet nicht das Potential zur Stadtentwicklung biete, wie zeitweise vermutet. Der Landkreis habe für die Nachnutzung jedoch ein tragfähiges Konzept entwickelt. Der Investor arbeite weiterhin an der Verwirklichung eines Fachartzentrums in der Bahnhofstraße, offenbar seien auch genug Ärzte am Projekt interessiert. Derzeit gestalte sich der Kauf eines weiteren benötigten Grundstückes schwierig. Er hoffe hier auf Fortschritte in 2018, so Theiß.

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    Sehr zuversichtlich stimme ihn die Entwicklung auf dem ehemaligen Alcatel-Gelände. Der neue Investor habe bereits eine Verbesserung des Images des "Innovationspark Schaumburg" eingeleitet. Von dessen Idee der Anbindung des Areals an das benachbarte Viertel könne ein Entwicklungsschub für das Quartier insgesamt ausgehen. Erfreulich sei auch die Entwicklung auf dem ehemaligen Brauereigelände. Hier würden sich interessante Unternehmen ansiedeln. Sorge bereite die Zukunft des Faurecia-Standortes in Stadthagen. Die Hoffnung auf einen Investitions-Entscheid für die Kreisstadt sei noch da. Land, Landkreis und Stadt hätten alles getan, um dem Konzern die Investition schmackhaft zu machen. Ohne Zweifel sei der Faurecia-Standort für Stadthagen von sehr großer Bedeutung. Die Integration von Flüchtlingen sei in Stadthagen bisher weitgehend geräuschlos gelungen. Diesen Weg wolle die Stadt weitergehen, stehe angesichts des regen Zuzugs aus anderen Schaumburger Kommunen vor einer besonderen Herausforderung. Wichtig sei deshalb die Einstellung eines Integrationsbeauftragten. Dieser könne an geschaffene Strukturen und großes ehrenamtliches Engagement anknüpfen und diese koordinieren. Dass Stadthagen derzeit wieder ein Wachstum der Einwohnerzahl verzeichne, sie in erster Linie Folge des Flüchtlingszuzuges. Es sei jedoch darüber hinaus eine verstärkte Bereitschaft zum Zuzug zu verspüren. Hier spiele sicherlich das breitgefächerte Angebot im Bereich Freizeit, Kultur und Behörden sowie die günstige Bahnanbindung an den Raum Hannover eine große Rolle. Wichtig sei in diesem Zusammenhang, auf die Bedeutung einer positiven Imagebildung für die Stadt hinzuweisen, an der jeder mitwirken könne. Es bestehe keinerlei Grund, "Stadtuntergangszenarien" heraufzubeschwören. Der Zuzug von Einwohnern und das Engagement von Investoren wie "Deisterbike" zeige, dass Stadthagen von außen vielfach positiver wahrgenommen werde als von Teilen der eigenen Bürgerschaft. Eine weitere Verbesserung des Images fördere wiederum den Zuzug. Dieser stärke den Einzelhandel. Der bleibe einem starken Wandel ausgesetzt, der weiterhin zu viel Bewegung und damit auch wiederkehrenden Leerständen in der Innenstadt führen werde, wie in anderen vergleichbaren Kommunen. Die angestrebten Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung in der Innenstadt würden gleichermaßen das Image verbessern und den Einzelhandel stützen. Positiv sei, dass die Angebote zur Bürgerbeteiligung vielfach engagiert wahrgenommen worden seien. Auch in den politischen Gremien habe sich bei den großen Linien eine positive Zusammenarbeit entwickelt. Er hoffe, auf eine Fortsetzung dieses Kurses, erklärte Theiß. Und freue sich auf den Abschluss der Sanierung des Schlossgartencafés im neuen Jahr. Mit der angestrebten Aufnahme des Gastronomiebetriebes im historischen Gebäude auf Grundlage eines modernen Konzeptes würden Café und Park den Bürgern wieder zurückgegeben.Foto: bb

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