1. "Schneller gesund im neuen Klinikum"

    Agaplesion Ev. Klinikum nimmt den Betrieb auf / Erste Patientin wird aufgenommen / Zwei neue und schnellere CTs

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    Hauptaugenmerk des frühen Dienstag morgen: Die Ankunft der ersten Patientin. In der Notaufnahme erwarten die Mitarbeiter des Pflegeteams gespannt auf die Ankunft des Krankenwagens aus Bückeburg. "Insgesamt 60 Patienten werden heute aus Bückeburg hier eintreffen", erklärt Nina Bernard, Leiterin der Unternehmenskommunikation. In der Notaufnahme des Agaplesion Ev. Klinikum wird es eine strickte Trennung von "wirklichen" Notfällen und einbestellten Patienten geben. "Wir wollen unnötig lange Wartezeiten vermeiden", so Dr. Rogge. Die Patienten werden nach Schweregraden sortiert in einem der neun Untersuchungsräume erstversorgt. Schwer verunfallte Patienten kommen vom Schockraum direkt mit samt angelegter Erstverbände in das im Nebenraum befindliche CT-Gerät, welches der Verunfallte dann einmal komplett mit dem ganzen Körper durchläuft. Diese Bilder werden digital sofort in den Operationsraum gesendet. "Wir haben zwei CTs in unserer Notaufnahme. Jeweils sogenannte 128-Zeiler, in der man die Auflösung und die Geschwindigkeit des CT-Geträts misst. In 20 bis 30 Sekunden hat dieser Tomograph den gesamten Körper abgelichtet", erklärt Dr. Rogge sichtlich stolz. Kostenpunkt, 1,2 Million Euro. Zum Vergleich: Das alte Gerät in Bückeburg, ein 16-Zeiler, benötigte mindestens das Doppelte an Zeit. Zeit, die in Notfällen oft über Leben und Tod entscheidet. Auch ein Hybrid-OP gehört neben acht weiteren modernst eingerichteten OP-Sälen zu der qualitativ hochwertigen Ausstattung des neuen Krankenhauses. "Hier können sowohl minimal invasive Eingriffe durchgeführt werden und bei Bedarf kann der Patient auch direkt geöffnet werden. Sonst müsste man dazu den Patienten erst aufwachen lassen, erneut narkotisieren und dann einen erneuten Eingriff im dafür vorgesehenen OP-Raum durchführen", erläutert Dr. Rogge das Verfahren. Derzeit werde vom Gesetzgeber darüber verhandelt, dass diese Hybrid-OPs ab 2019 Pflicht für jedes Krankenhaus werden. Auch aufgrund der vom Gesetzgeber eingeführten "Mindestmengenregelung" für Krankenhäuser zur Qualitätssicherung der einzelnen Eingriffe haben kleine Kliniken kaum noch eine "Überlebenschance". Dr. Achim Rogge erklärt dies an einem Beispiel: "Für die Häuser in Rinteln, Bückeburg und Stadthagen sind pro Klinik 50 Knieoperationen vorgeschrieben gewesen. Zusammen kamen die Kliniken gerade auf 80 dieser Eingriffe. Die Mindestmengenregelung wurde also nicht erfüllt. Mit dem Ergebnis: Keine der durchgeführten OPs ist der Klinik von den Krankenkassen bezahlt worden. Die Kosten dafür mussten aus eigener Tasche getragen werden." Die Krankenhäuser können nicht mehr wirtschaftlich arbeiten und scheiden aus der Gesundheitsversorgung aus. "Wir müssen uns hier um die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Zahlen überhaupt keine Sorgen machen. Mit allen durchgeführten Eingriffen werden wir über der geforderten Mindestmenge liegen", sagt Dr. Rogge. Das Ziel der "Patientensicherheit" und der "hohen Versorgungsqualität" sei damit für die geschätzen 20.000 Patienten pro Jahr gesichert. Insgesamt verfügt das Klinikum über 437 Betten. Ausschließlich in Zwei-Bett-Zimmern. 90 Prozent davon sind nach außen gerichtet mit Blick über die Felder. "Wichtig zu wissen ist, dass wir mit der Fusion der drei Häuser zwar zwei Standorte verloren haben, jedoch bei der Anzahl von knapp 440 Betten geblieben sind." Auf insgesamt 14 chefarztgeführten Abteilungen werden die Patienten optimal versorgt. "Wir haben eine Neurologie, eine Urologie, eine Kardiologie, eine Gastroenterologie und auch eine Lungenabteilung dazu gewonnen", schildert Rogge. Endlich kommt die lang ersehnte erste Patientin in der Notaufnahme an. Die Pflegekräfte stehen am Eingang bereit. Elvira Lohse aus Rinteln ist am Tag zuvor mit einer Verletzung an der Hand in Bückeburg eingeliefert worden. Mit dem Rollstuhl wird sie in einen der Untersuchungsräume gebracht. "Frau Lohse bitte auf die Station Ost 32 in Zimmer 22 bringen", ruft eine Pflegerin. Alles geht jetzt seinen geregelten Gang im Agaplesion Ev. Klinikum. Foto: jh

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