1. Der Kurort bleibt bunt

    Den Widerstand aufrecht halten / Polizei ist auf jede Begebenheit eingestellt

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    Hakenkreuz-Schmierereien auf dem Gedenkstein der jüdischen Gemeinde oder an der Wand des Wincklerbads zeigen, dass der Widerstand gegen Rechts weiter aufrecht erhalten werden muss. Die Organisation "Bad Nenndorf ist bunt - Bündnis gegen Rechtsextremismus e.V." (BNib) nimmt sich dieser Aufgabe an.

    BAD NENNDORF (ds). Die Polizei geht nicht davon aus, dass eine in diesem Jahr ein Trauermarsch stattfinden wird. "Genau wie 2016 haben die Verantwortlichen nicht an den Kooperationsgesprächen teilgenommen", sagt Polizeisprecher Axel Bergmann. Da sie im letzten Jahr keine Reaktion auf die Einladung der Polizei zeigten und anschließend nicht "trauerten", vermutet die Polizei, dass es sich dieses Jahr ebenfalls so verhalte. Auszuschließen sei natürlich nichts, die Rechtsradikalen sind mit ihrer Demonstration Erstanmelder über Jahre hinweg. "Wir werden die Kundgebung von ‚Bad Nenndorf ist bunt‘ begleiten und uns mit eventuellen Verkehrsbehinderungen befassen. Auch wenn wir davon ausgehen, dass kein Trauermarsch stattfindet, werden wir die Medien und die Lage genau beobachten und auf jede Begebenheit reagieren können", so Bergmann. Grund dafür sind die bis 2030 angemeldeten "Trauermärsche" Rechtsradikaler zum Wincklerbad. Seit 2006 marschierten sie jährlich Anfang August, um "den Opfern des alliierten Folterlagers" zu gedenken. Jedes Mal demonstrierten Nenndorfer und Antifaschisten dagegen. 2016 sind die Rechten erstmals weggeblieben Für die BNib ist dies ein großer Erfolg. "Es ist notwendig, die Flagge hochzuhalten und ihnen zu zeigen, dass ihnen der Spaß genommen wurde", sagte Jürgen Uebel, Mitglied von BNib. Bisher gebe es aber keine Anzeichen, Werbung oder ähnliches für den "Trauermarsch" in diesem Jahr. Bad Nenndorf ist bunt wird die friedliche Demonstration gegen Rechts am 5. August unter dem Motto "Aufstehen und Wi(e)dersetzen! - bunt statt braun" am Wincklerbad und in der Poststraße stattfinden lassen. Sie wollen deutlich zeigen, dass Rechtsradikale in Bad Nenndorf unerwünscht sind. Jeder demokratisch Gesinnte ist zur Party eingeladen. Ein Ökumenischer Gottesdienst um 10 Uhr in der Kurmuschel (Esplanade) leitet die Veranstaltung ein. Anschließend beginnt um 11.30 Uhr die bunte Party für alle mit Live-Musik am Wincklerbad. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Foto: bb

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